Gottedienste zum Schuljahres-Abschluss in NRW

Zur Ruhe kommen und Gott danken

Bei vielen Schülern in NRW ist an diesem Freitag die Freude groß - es ist der letzte Schultag vor den Ferien. Ein Gottesdienst hilft, Ruhe zu finden und das Jahr Revue passieren zu lassen, betont Pastoralassistentin Amelie Deppe.

Es ist Ferienzeit (dpa)
Es ist Ferienzeit / ( dpa )

Die Schüler der Katholischen Grundschule Berrenrather Straße in Köln-Sülz nehmen heute an einem Abschlussgottesdienst in der Nikolauskirche teil. Pastoralreferentin Amelie Depe hat den Gottesdienst mit vorbereitet.

Amelie Deppe (Pastoralassistentin im Kölner Seelsorgebereich Sülz-Klettenberg): Ich glaube, das ist sehr unterschiedlich. Viele Kinder sind in der Tat sehr aufgeregt und kommen in die Kirche gestürmt. Aber wir haben auch ganz viele Kinder dabei, die sehr ruhig und andächtig in der Kirche sitzen und die Stille und die Ruhe im Gottesdienst fast ein bisschen genießen. 

Ich glaube, der Gottesdienst ist nochmal eine ganz tolle und besondere Form, diesen Schulabschluss zu feiern. Es gibt ja anschließend auch noch einen Festakt in der Schule. Im Gottesdienst haben die Kinder aber nochmal die Möglichkeit, auf eine ganz besondere Art und Weise darüber nachzudenken. Das heißt, sie können zur Ruhe kommen und nochmal nachdenken über die letzten Jahre. Und es gibt dem Ganzen einfach eine besonders schöne, feierliche Form.

Die Kinder haben sich ja auch Gedanken gemacht: Was ist in den letzten vier Jahren passiert? Und das dann eben auch im Gottesdienst vorzulesen, vorzutragen, nochmal die Möglichkeit zu bekommen, darüber zu sprechen und Gott dafür zu danken, dass ist schon was ganz besonderes.

domradio.de: Gibt es bei Ihnen auch ein Thema im Gottesdienst?

Deppe: Es gibt eine ganz spannende Aktion. Unser Thema des Gottesdienstes heißt: Gott lässt wachsen. Wir haben einen sehr schönen Baum aus Holzstäben gefertigt, mit ganz vielen Ästen. Diesen Baum werden die Grundschüler schmücken. Die Kinder haben sich Gedanken gemacht: Was sind denn eigentlich die Früchte der letzten vier Jahre unserer Grundschulzeit? Das werden sie dann vortragen und anschließend den Baum mit ihren Früchten schmücken. Und am Ende haben wir dann einen wunderschönen, voll geschmückten Baum mit vielen bunten Früchten.

domradio.de: Für viele Kinder der vierten Klasse ist das ja das letzte Jahr zusammen - nach den Sommerferien geht es auf andere Schulen. Spielt das heute eine Rolle?

Deppe: Ich denke schon - man merkt das auch. Ich versuche das auch immer im Gottesdienst anzusprechen: Mit welchen Gefühlen seid Ihr hier? Viele Kinder freuen sich erstmal auf die Ferien. Aber ich glaube, für die meisten ist der Schulwechsel auch wirklich ein großer Schritt. Das kann man sich als Erwachsener gar nicht vorstellen.

Für die Kinder beginnt ja nach den Sommerferien eine völlig neue Zeit, ein neuer Lebensabschnitt. Vielleicht wechseln sie sogar den Stadtteil. Sie gehen auf eine ganz neue Schule, müssen alte Freunde verlassen. Und das ist schon ein großer Einschnitt für die Kinder. Das sollten wir auch berücksichtigen.

Das Interview führte Silvia Ochlast.


Quelle:
DR