Bündnis fordert Umverteilung des privaten Reichtums

Gegen "obszöne" Vermögensverteilung

Ein Bündnis aus Sozialverbänden und Gewerkschaften fordert die Umverteilung des Reichtums in Deutschland. Die knapp 30 Organisationen kündigten mit Blick auf den Bundestagswahlkampf einen Aktionsplan an.

Bündnis fordert mehr Gerechtigkeit / © Jens Wolf (dpa)
Bündnis fordert mehr Gerechtigkeit / © Jens Wolf ( dpa )

Nötig seien "entschlossene Maßnahmen gegen Ausgrenzung, mehr soziale Sicherheit und mehr Investitionen für Soziales, Bildung, Pflege, Kultur und Jugend", heißt es in dem am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Aufruf. In dem Aktionsplan soll die "obszöne" Vermögensverteilung angegangen werden. 

Der Aufruf "Reichtum umverteilen - ein gerechtes Land für alle!" wird unter anderem unterstützt von Attac, Oxfam, ver.di, GEW, Arbeiterwohlfahrt, Katholischer Arbeitnehmerbewegung, Paritätischem Wohlfahrtsverband und der Nationalen Armutskonferenz. Der Zusammenschluss wirbt für eine "neue, gerechtere Politik" und fordert unter anderem die stärkere Besteuerung großer Vermögen, Einkommen und Erbschaften zur Finanzierung der vorgeschlagenen Maßnahmen.

"Immer mehr Menschen im Abseits"

"Seit Jahrzehnten nehmen in Deutschland soziale Ungleichheit, Unsicherheit und Ungerechtigkeit zu", kritisierte das Bündnis. Die Einkommen der Beschäftigten fielen weit hinter die Entwicklung der Gewinne und Vermögenseinkommen zurück, das Rentenniveau befinde sich im Sinkflug und immer mehr Menschen gerieten ins Abseits. Dem enormen privaten Reichtum stehe zudem eine massive öffentliche Armut gegenüber, die in immer mehr Kommunen deutlich sichtbar werde.

"Viele große Konzerne drücken sich notorisch vor der Steuer. Reichtum und Macht konzentrieren sich in immer weniger Händen. Hier liegen die Ursachen der sozialen und politischen Spaltungen und Probleme", erklärten die Organisatoren. Sie legten einen Fünf-Punkte-Katalog zur Verringerung der sozialen Ungleichheit vor. Zur Finanzierung ihrer Vorschläge sollten unter anderem eine stärkere Besteuerung sehr hoher Einkommen und Vermögen sowie eine reformierte Erbschaftssteuer dienen. "Die ganz große Mehrheit der Bevölkerung wird dadurch nicht belastet, sondern wird davon profitieren", hieß es.


Quelle:
KNA