Nachdem Anfang Dezember bekanntgeworden war, dass mutmaßlich ein 17 Jahre alter Flüchtling die junge Frau vergewaltigt und getötet hatte, war die Familie wegen ihres sozialen Engagements für Flüchtlinge in sozialen Netzwerken im Internet verhöhnt worden.
Familie bittet um Spenden für Flüchtlinge
Anlass war eine nach dem Mord Mitte Oktober veröffentlichte Todesanzeige, in der die Familie um Spenden für eine Organisation bat, die sich unter anderem um die Integration von Flüchtlingen bemüht. Zugleich war bekanntgeworden, dass das Mordopfer und ihre Familie ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagiert waren.
Diskussion über Frauenbild bei Flüchtlingen
"Sicher, wir müssen mit jungen Männern, die aus Krisengebieten zu uns kommen, über ihre Frauenbild diskutieren", schreibt Käßmann, die im Auftrag der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das 500. Reformationsjubiläum im nächsten Jahr wirbt. Doch es sei ein "Armutszeugnis, wenn der Tod einer jungen Frau für widerliche Hasstiraden missbraucht wird".
"Wenn es ein christliches Abendland gibt, dann sind Mitgefühl, Nächstenliebe, Barmherzigkeit seine Kennzeichen", schreibt die evangelische Theologin: "Die Internethetzer gehören nicht dazu. Sie haben jede Form von Anstand und Würde verloren."