Die Ostermärsche der Friedensbewegung entstanden Ende der 50er Jahre in Großbritannien. Den ersten Ostermarsch in der Bundesrepublik Deutschland gab es 1960 in der Lüneburger Heide. Damals demonstrierten einige hundert Menschen gegen die deutsche Wiederbewaffnung und eine Ausrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen.
Die Zahl der Ostermärsche und der Teilnehmer stieg in den folgenden Jahren steil an. Zu Spitzenzeiten der Bewegung Ende der 60er Jahre sowie während der Nachrüstungsdebatte zu Beginn der 80er Jahre kamen Hunderttausende zu den Kundgebungen. Danach wurde die Ostermarschbewegung schwächer, sie erlebte wegen der Kriege gegen Jugoslawien und am Golf aber zwischenzeitlich auch stärkeren Zulauf.
In den vergangenen Jahren beteiligten sich jeweils höchstens mehrere zehntausend Menschen an den Osteraktionen, die von Mahnwachen und Demonstrationen über Fahrradtouren und Wanderungen bis zu Friedensfesten reichen. Die Themen sind traditionell aktuelle Kriege und Konflikte sowie Waffenexporte, Auslandseinsätze der Bundeswehr und die Risiken der Atomkraft. (epd)
28.03.2016
Mehrere tausend Menschen in ganz Deutschland haben am Osterwochenende an den traditionellen Ostermärschen teilgenommen. Die weltweiten Kriege, deutsche Rüstungsexporte und die Solidarität mit Flüchtlingen waren die zentralen Themen.
Auch der "aktuelle Rechtsruck" in Deutschland fand Beachtung bei den Protestmärschen. Bundesweit gab es rund 80 Demonstrationszüge, Mahnwachen vor Militärstandorten und Aktionen. Nach Angaben der Veranstalter waren einige Teilnehmer mehr dabei als zuletzt.
Veranstalter ziehen positive Bilanz
Die Veranstalter zogen am Montag eine positive Bilanz. "Die Ostermärsche ermuntern uns, gegen den Rechtsruck und die menschenverachtende Kriegs- und Flüchtlingspolitik der Regierung und der ökonomisch Mächtigen aktiv Widerstand zu leisten", sagte der Sprecher des Ostermarschbüros in Frankfurt, Willi van Ooyen. Angesichts rechtspopulistischer Tendenzen habe die Friedensbewegung ihren Widerstand gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus unterstrichen sowie ihre Solidarität mit Flüchtlingen bekräftigt.
Auch das Netzwerk Friedenskooperative zeigte sich zufrieden. Die Ostermärsche zeigten, dass viele Menschen etwas verändern wollten, so Sprecher Kristian Golla in Bonn. Insbesondere durch die Flüchtlingskrise rücke das Thema Krieg wieder mehr ins Bewusstsein, ergänzte Philipp Ingenleuf.
Schwerpunkt Rhein-Ruhr-Ostermarsch
Einen Schwerpunkt bildete in diesem Jahr der sogenannte Rhein-Ruhr-Ostermarsch. Das Netzwerk Friedenskooperative hielt zudem eine Kundgebung am Fliegerhorst Büchel ab. Der Luftwaffenstützpunkt gilt als einziger Standort in Deutschland, an dem amerikanische Atomwaffen lagern. Es sei weiterhin dringend nötig, für eine atomwaffenfreie Welt auf die Straße zu gehen, mahnte Ingenleuf.
Die Ostermarschbewegung hat ihre Wurzeln im Protest gegen das atomare Wettrüsten während des Kalten Krieges. In der alten Bundesrepublik erlebte sie 1968 und 1983 ihre Höhepunkte mit Hunderttausenden von Demonstranten. Mittlerweile sind die Teilnehmerzahlen stark zurückgegangen.
Die Ostermärsche der Friedensbewegung entstanden Ende der 50er Jahre in Großbritannien. Den ersten Ostermarsch in der Bundesrepublik Deutschland gab es 1960 in der Lüneburger Heide. Damals demonstrierten einige hundert Menschen gegen die deutsche Wiederbewaffnung und eine Ausrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen.
Die Zahl der Ostermärsche und der Teilnehmer stieg in den folgenden Jahren steil an. Zu Spitzenzeiten der Bewegung Ende der 60er Jahre sowie während der Nachrüstungsdebatte zu Beginn der 80er Jahre kamen Hunderttausende zu den Kundgebungen. Danach wurde die Ostermarschbewegung schwächer, sie erlebte wegen der Kriege gegen Jugoslawien und am Golf aber zwischenzeitlich auch stärkeren Zulauf.
In den vergangenen Jahren beteiligten sich jeweils höchstens mehrere zehntausend Menschen an den Osteraktionen, die von Mahnwachen und Demonstrationen über Fahrradtouren und Wanderungen bis zu Friedensfesten reichen. Die Themen sind traditionell aktuelle Kriege und Konflikte sowie Waffenexporte, Auslandseinsätze der Bundeswehr und die Risiken der Atomkraft. (epd)