Bischof von Odessa hält "großen Krieg" für unwahrscheinlich

Die Lage bleibt angespannt

Der katholische Bischof von Odessa-Simferopol, Stanislaw Szyrokoradiuk, hält einen "großen Krieg" in der Ukraine für unwahrscheinlich. Russlands Präsident Wladimir Putin sei "zwar verrückt, aber nicht völlig."

Bischof Stanislaw Szyrokoradiuk (KNA)
Bischof Stanislaw Szyrokoradiuk / ( KNA )

Das sagte der Geistliche der österreichischen Presseagentur Kathpress (Donnerstag). Auch Putin müsse sich darüber Gedanken machen, welche Konsequenzen ein Angriff nach sich zöge.

Lob für Westen

Allerdings rechne er mit weiteren russischen Drohungen, so der Bischof. Ein auf bestimmte Regionen beschränkter Angriff sei ebenfalls denkbar. Die Lage bleibe gespannt. Szyrokoradiuk lobte die harte Verhandlungslinie der westlichen Diplomatie. Endlich habe man verstanden, dass mit Russland "kein Kompromiss" möglich sei.

"Putin ist der neue Pharao"

Putin plane die Errichtung einer "sogenannten neuen Sowjetunion". Dafür wolle er mit allen Mitteln erzwingen, dass die Ukraine sich nicht gen Westen orientiere. Diese Politik sei aber "sehr gefährlich". Die Ukraine wolle nicht zurück nach Moskau. "Wir fühlen uns wie die Hebräer, die der Pharao nach Ägypten zurückholen will. Putin ist der neue Pharao", so Szyrokoradiuk.

Katholische Kirche in der Ukraine

Die griechisch-katholische Kirche der Ukraine ist die größte katholische Ostkirche. Zu ihr bekennen sich nach Angaben des Vatikan weltweit rund 4,5 Millionen Christen. In der mehrheitlich orthodoxen Ukraine ist etwa jeder zehnte Einwohner griechisch-katholisch. Ihr Oberhaupt ist Großerzbischof von Kiew-Halytsch, Swjatoslaw Schewtschuk (49). Wesentlich kleiner ist mit rund einer Million Mitgliedern die römisch-katholische Kirche in der Ukraine. (KNA/2.9.19)

Eine Fahne der Ukraine weht im Wind bei der Demonstration gegen den Krieg in der Ukraine / © Paul Zinken (dpa)
Eine Fahne der Ukraine weht im Wind bei der Demonstration gegen den Krieg in der Ukraine / © Paul Zinken ( dpa )
Quelle:
KNA