Der Anteil der kirchlichen Bestattungen in Deutschland ist laut einer Erhebung weiter rückläufig. 2017 wurden demnach noch 55,2 Prozent aller Beerdigungen von einem Seelsorger der beiden großen Kirchen durchgeführt, wie die Verbraucherinitiative Aeternitas in Königswinter bekanntgab. Das entspreche 514.980 Bestattungen bei insgesamt 933.000 Verstorbenen, davon 271.156 evangelisch und 243.824 katholisch. Noch 15 Jahre zuvor habe der Anteil kirchlicher Bestattungen bei 70,1 Prozent gelegen. Traditionen und religiöse Bräuche verlören an Bedeutung, so die Verbraucherinitiative. Das zeige auch der Trend zu Einäscherungen. Rund zwei Drittel der Verstorbenen werde inzwischen feuerbestattet. Vor 25 Jahren habe der Anteil noch bei einem Drittel gelegen. Aeternitas hatte nach eigenen Angaben Statistiken der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) neu ausgewertet. (kna, 11.07.2019)
02.01.2020
In diesem Jahr 2020 werden Beerdigungen teurer. Grund ist eine neu in Kraft tretende Gebührenordnung für Ärzte bei der Abrechnung von Leichenschauen, wie die Verbraucherinitiative Aeternitas am Donnerstag in Königswinter mitteilte.
Statt wie bisher maximal 76,56 Euro könnten Mediziner jetzt zwischen 103 und 265 Euro für die Untersuchung eines Toten abrechnen, abhängig von Dauer und Umfang der Leistung sowie etwa von den Todesumständen und dem Zeitpunkt. Bezahlt werden müsse das von den Angehörigen.
Die Änderung der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) war den Angaben zufolge vom Bund damit begründet worden, dass die bisher vorgesehenen Beträge nicht dem Aufwand entsprachen. Manche Mediziner hätten aus diesem Grund Angehörigen falsche und überhöhte Rechnungen gestellt.
Kosten von der Krankenkasse übernehmen?
Aeternitas begrüßte grundsätzlich die Gebührenreform, mahnte jedoch mehr Transparenz für die Verbraucher an. Nach der Reform setze sich der Rechnungsbetrag aus unübersichtlich vielen Ziffern, Paragrafen und Zuschlägen zusammen, hieß es. Die Angehörigen seien wohl kaum in der Lage, dessen Korrektheit zu überprüfen.
Nicht in deren Sinne sei zudem, dass anders als bisher zusätzlich eine vorläufige Leichenschau etwa durch Rettungsdienste abgerechnet werden könne. Zusammen mit der eingehenden Leichenschau ergäben sich dann leicht Kosten von über 400 Euro. Sinnvoll wäre es laut Aeternitas, wenn alle Kosten von der Krankenkasse übernommen würden und damit "ein letztes Mal die Solidargemeinschaft der Versicherten für den Einzelnen aufkäme", so die Verbraucherinitiative.
Der Anteil der kirchlichen Bestattungen in Deutschland ist laut einer Erhebung weiter rückläufig. 2017 wurden demnach noch 55,2 Prozent aller Beerdigungen von einem Seelsorger der beiden großen Kirchen durchgeführt, wie die Verbraucherinitiative Aeternitas in Königswinter bekanntgab. Das entspreche 514.980 Bestattungen bei insgesamt 933.000 Verstorbenen, davon 271.156 evangelisch und 243.824 katholisch. Noch 15 Jahre zuvor habe der Anteil kirchlicher Bestattungen bei 70,1 Prozent gelegen. Traditionen und religiöse Bräuche verlören an Bedeutung, so die Verbraucherinitiative. Das zeige auch der Trend zu Einäscherungen. Rund zwei Drittel der Verstorbenen werde inzwischen feuerbestattet. Vor 25 Jahren habe der Anteil noch bei einem Drittel gelegen. Aeternitas hatte nach eigenen Angaben Statistiken der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) neu ausgewertet. (kna, 11.07.2019)