Bürger wünschen sich Krankenhäuser in der Nähe

Regionale Infrastruktur von großer Bedeutung

Die katholischen Krankenhäuser in Deutschland fordern eine wohnortnahe Versorgung der Bundesbürger mit medizinischen Leistungen. Die Krankenhäuser seien ein wichtiger Bestandteil der regionalen Infrastruktur, erklärte der Katholische Krankenhausverband Deutschlands (KKVD).

Wichtig ist Nähe zum Krankenhaus / © Harald Oppitz (KNA)
Wichtig ist Nähe zum Krankenhaus / © Harald Oppitz ( KNA )

Der Wunsch der Bürger nach nahen Krankenhäusern müsse bei der medizinischen Bedarfsplanung berücksichtigt werden. Der KKVD verwies auf eine Studie der Unternehmensberatung PWC. Danach schätzen die Deutschen ihre örtlichen Krankenhäuser. Fast drei von vier Bürgern vertrauen offenbar "ihrer" Klinik, beinahe zwei Drittel sind davon überzeugt, dass im nächstgelegenen Krankenhaus das Patientenwohl wichtiger ist als wirtschaftliche Erwägungen.

Privatfinanzierung vorstellbar

Die Verbundenheit der Menschen mit dem nächstgelegenen Krankenhaus ist demnach so groß, dass sie es in "jedem Fall" erhalten wollen, notfalls auch mit eigenen Mitteln. Ein Viertel der Befragten gab an, dass sie sich vorstellen könnten, eine einmalige finanzielle Sonderabgabe zu leisten, falls die Einrichtung vor Ort tatsächlich von einer Schließung bedroht wäre. Von den Befragten, die dazu bereit wären, würden demnach 18 Prozent einmalig ein Zehntel des monatlichen Nettoeinkommens abgeben.

Allerdings würde zugleich nur ein "verschwindend geringer" Teil der Befragten einen wichtigen Eingriff auch tatsächlich in der Klinik vor Ort vornehmen lassen, heißt es in der Umfrage weiter. Auf die Frage "Wie weit würden Sie fahren, um ein Krankenhaus zu besuchen, das Ihren persönlichen Anforderungen an die Qualität des Hauses entspricht?" hätten nur 5 Prozent die nächstgelegene Klinik genannt. 41 Prozent würden dagegen 50 Kilometer und teilweise noch weiter fahren, um ein Haus zu erreichen, das ihren Ansprüchen genügt

Qualifikation der Ärzte ein Faktor

"Ein großes Team von Topärzten und Spezialisten" wäre laut Untersuchung für 71 Prozent der Befragten das Wichtigste, falls sie schwer erkrankten. Bei einer chronischen Erkrankung wäre immer noch für 62 Prozent die Qualität der medizinischen Versorgung das wichtigste Kriterium bei der Krankenhauswahl. Die beste medizinische Qualität vermutet eine Mehrheit der Befragten in Uni-Kliniken.

Bei leichteren Erkrankungen sieht es offenbar anders aus: In solch einem Fall werden laut Umfrage ein hohes Maß an Sauberkeit und hohe Hygienestandards als wichtiger angesehen als die Qualität der Ärzte. Ob Einzelzimmer angeboten werden oder das Essen gut ist, war den Befragten dagegen weitgehend egal.


Quelle:
KNA