Theologin Rahner erwartet Wandel in der katholischen Kirche

"Priesterweihe von Frauen wird kommen"

Nach Ansicht der Tübinger Theologin Johanna Rahner steht die Rolle der Frauen in der katholischen Kirche vor einem fundamentalen Wandel. "Kirche kann es sich auf Dauer weder theologisch noch soziologisch leisten, Frauen nicht zu weihen."

Priesterweihe im Vatikan / © Cristian Gennari (KNA)
Priesterweihe im Vatikan / © Cristian Gennari ( KNA )

Das sagte die katholische Dogmatikerin in einem Interview des Portals katholisch.de. Es gebe zudem "kein stimmiges ekklesiologisches oder historisches Argument, das Frauen vom Weiheamt ausschließen würde", so Rahner weiter. In der katholischen Kirche gibt es zwar geweihte Jungfrauen und auch die Weihe von Äbtissinnen. Vom priesterlichen Weiheamt sind Frauen bislang ausgeschlossen.

Konkrete Vorschläge

Dem stehe entgegen, dass Frauen immer mehr Aufgaben in der Seelsorge wahrnehmen, sagte Rahner. Denn wenn "alles pastorale Handeln notwendig auch sakramental" sei, müsse daraus auch der Zugang zum Weiheamt folgen. "Erst dadurch wird deutlich, dass Frauen im Auftrag und als Abbild der Kirche handeln."

Als "ersten Schritt" schlug Rahner ein Modell vor, dass dem Ständigen Diakonat für verheiratete Männer ähnelt. "Dann können die Teilkirchen auf der Welt, die mitgehen wollen und dort, wo es kulturell geht, beispielsweise im ersten Schritt das Amt der Diakonin einführen." Wichtig seien konkrete Schritte, "damit die Glaubwürdigkeit der Kirche nicht verloren geht", so die Dogmatikerin. "Und damit Frauen endlich zu ihrem Recht kommen."


Quelle:
KNA