Kirche ist ein wichtiger Akteur für Klimaschutz

Für eine ganzheitliche Ökonomie

Bei einer Online-Diskussion der Katholischen Akademie Freiburg haben Akteure aus Kirche, Fridays-for-Future-Bewegung und Wissenschaft mehr Anstrengungen bei Klima- und Umweltschutz gefordert. Die Kirche spielt dabei eine wichtige Rolle.

Klimaschutz: Was kann die Kirche tun? / © Sepp photography (shutterstock)
Klimaschutz: Was kann die Kirche tun? / © Sepp photography ( shutterstock )

Erzbischof Stephan Burger erneuerte in der Diskussion das Ziel der klimaneutralen Diözese bis 2030 bei Mobilität, Gebäuden und Energieversorgung. Zugleich sei jeder aufgerufen, den eigenen Lebensstil kritisch zu hinterfragen. "Für ein gutes Leben braucht es sehr viel weniger, als uns Werbung und Konsumaufrufe Glauben machen wollen", so Burger.

Per Video-Botschaft forderte der peruanische Kardinal Pedro Barreto zur Solidarität mit den Ländern des Südens auf. "Die größte Herausforderung der Gegenwart ist es, zu einer neuen, ganzheitlichen Ökologie zu kommen. Die Ausbeutung der Erde, von der nur wenige profitieren, unter der aber so viele arme und schutzbedürftige Menschen leiden, muss endlich aufhören", so der Kardinal. Zwischen Peru und der Diözese Freiburg besteht seit langem eine Partnerschaft.

Forderung nach Gesetzen und staatlichen Vorgaben

Die Göttinger Politikwissenschaftlerin Tine Stein sagte, um die Klima- und Umweltkrise zu bewältigen, brauche es mehr als Veränderungen im Lebensstil der einzelnen Bürger in den reichen Staaten. "Wir müssen über Gesetze und staatliche Vorgaben an die großen Stellschrauben heran, etwa bei Stromproduktion und durch strengen Auflagen für Industrie und Bausektor", so Stein.

Sie betonte, die katholische Kirche sei durch ihre weltweite Präsenz und Organisation ein wichtiger Akteur, um ein politisches und gesellschaftliches Umdenken zu fördern. Zugleich attestierte sie der Kirche ein "extremes Glaubwürdigkeitsproblem". Kirche werde schwer haben, für Grund- und Menschenrechte einzutreten, wenn diese im Inneren der Kirche nicht vollständig garantiert seien.

"Politik reagiert zu langsam"

Stein nannte hier den Ausschluss von Frauen von der Priesterweihe und die aus ihrer Sicht zu langsam verlaufende Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch.

Akteuerinnen der Jugendbewegung "Fridays for Future" kritisierten, die Politik reagiere zu langsam auf die Klimakrise. "So langsam geht den jungen Aktivistinnen auch die Kraft aus, wenn Politik nicht handelt", sagte die Freiburger Friday-for-Future-Vertreterin Jule Pehnt.


Erzbischof Stephan Burger / © Harald Oppitz (KNA)
Erzbischof Stephan Burger / © Harald Oppitz ( KNA )

Erzbischof Pedro Ricardo Kardinal Barreto Jimeno SJ  (Adveniat)
Erzbischof Pedro Ricardo Kardinal Barreto Jimeno SJ / ( Adveniat )
Quelle:
KNA