Klimawandel, Artenvielfalt, Trinkwasser: Diese Themen bestimmen die Umweltenzyklika von Papst Franziskus. Er wendet sich damit an "alle Menschen guten Willens" - und erklärt, warum eine ökologische Umkehr auch soziale Gerechtigkeit bedeutet. Papst Franziskus hat die reichen Industrienationen zu einer grundlegenden "ökologischen Umkehr" aufgefordert, um globale Umweltzerstörung und Klimawandel zu stoppen.
Es sei unvertretbar, dass einige "mehr und mehr konsumieren und zerstören, während andere noch nicht entsprechend ihrer Menschenwürde" leben könnten, heißt es in seiner Umweltenzyklika "Laudato si" (Sei gepriesen). "Darum ist die Stunde gekommen, in einigen Teilen der Welt eine gewisse Rezession zu akzeptieren und Hilfen zu geben, damit in anderen Teilen ein gesunder Aufschwung stattfinden kann", so Franziskus weiter. Die rücksichtslose Ausbeutung natürlicher Rohstoffe auf Kosten ärmerer Länder, sei eine "ökologische Schuld" der Industrienationen. Einige "Höchstgrenzen der Ausbeutung des Planeten" seien bereits überschritten. (KNA)
16.01.2021
Wie überzeugt man Skeptiker des Klimawandels? Klimaforscher Ottmar Edenhofer meint, die Botschaft des Papstes sei "auch für evangelikale Christen wichtig, die bisher ein Problem damit haben, den Klimawandel als wichtiges Thema anzuerkennen".
Viele Evangelikale sähen den Klimawandel "als eine Art westeuropäische linke Agenda", so der Wissenschaftler. Der Papst aber mache sehr deutlich, dass dies "kein parteipolitisches Thema ist, sondern etwas, das für die ganze Welt wichtig ist". Da die katholische Kirche eher konservative Menschen anspreche, sei das Engagement des Kirchenoberhaupts in dieser Hinsicht sehr wichtig, so der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung.
Der Vatikan etwa habe wesentlich Polen dazu bewegt, das Pariser Klimaabkommen zu unterzeichnen. Leugner des Klimawandels wie Donald Trump und Jair Bolsonaro lassen sich seiner Ansicht nach schwer überzeugen. Aber Joe Biden und die Führung in Peking etwa hätten verstanden, dass mit den Veränderungen große Probleme für ihre Länder wie Trockenheit einhergingen. Edenhofer warnte gleichzeitig vor wachsender Migration. "Wetterextreme, die durch die Destabilisierung unseres Klimas ausgelöst werden, treiben schon jetzt weltweit Migrationsbewegungen an."
"Eine moralische Verpflichtung, die Emissionen zu reduzieren"
Zunehmend werde der Klimawandel auch ein Gerechtigkeitsproblem, mahnte der Ökonom. Arme Regionen seien am stärksten getroffen von den Konsequenzen des Lebensstils der reichen Länder. Daher hätten diese "eine moralische Verpflichtung, die Emissionen zu reduzieren". Gleichzeitig müssten sie "die Menschen in den Entwicklungsländern für Klimaschäden entschädigen"; daran gebe es keinen Zweifel." Auch in der Hinsicht habe der Papst Recht.
Franziskus hatte Edenhofer vergangene Woche zum Berater der Vatikanbehörde in Entwicklungsfragen berufen. Edenhofer, der auch Direktor des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) ist, gilt als einer der weltweit führenden Experten für wirtschaftliche Aspekte des Klimawandels. Die Kurienbehörde für die "ganzheitliche Entwicklung des Menschen" befasst sich unter anderem mit Umweltproblemen und ihren sozialen Folgen.
Klimawandel, Artenvielfalt, Trinkwasser: Diese Themen bestimmen die Umweltenzyklika von Papst Franziskus. Er wendet sich damit an "alle Menschen guten Willens" - und erklärt, warum eine ökologische Umkehr auch soziale Gerechtigkeit bedeutet. Papst Franziskus hat die reichen Industrienationen zu einer grundlegenden "ökologischen Umkehr" aufgefordert, um globale Umweltzerstörung und Klimawandel zu stoppen.
Es sei unvertretbar, dass einige "mehr und mehr konsumieren und zerstören, während andere noch nicht entsprechend ihrer Menschenwürde" leben könnten, heißt es in seiner Umweltenzyklika "Laudato si" (Sei gepriesen). "Darum ist die Stunde gekommen, in einigen Teilen der Welt eine gewisse Rezession zu akzeptieren und Hilfen zu geben, damit in anderen Teilen ein gesunder Aufschwung stattfinden kann", so Franziskus weiter. Die rücksichtslose Ausbeutung natürlicher Rohstoffe auf Kosten ärmerer Länder, sei eine "ökologische Schuld" der Industrienationen. Einige "Höchstgrenzen der Ausbeutung des Planeten" seien bereits überschritten. (KNA)