ZdK-Präsident Glück fordert Bereitschaft zu Verzicht und politischem Umdenken

Tag der Schöpfung

Christen in Deutschland begehen heute bundesweit den Tag der Schöpfung. Die ökumenische Aktion soll dazu beitragen, konkrete Schritte zum Schutz von Natur und Umwelt zu fördern.

ZdK-Präsident Glück (ZdK)
ZdK-Präsident Glück / ( ZdK )

Der Bamberger katholische Erzbischof Ludwig Schick fordert, die Menschen in den reichen Industrieländern müssten sich auf einen bescheideneren Lebensstil einlassen. Nur dann könne die Schöpfung als Lebenshaus für alle bewahrt werden, auch für künftige Generationen, sagte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz.

In diesen Zusammenhang forderte der Erzbischof eine stärkere Rolle der Kirchen und Religionen. Der Mensch dürfe nicht gegen den Schöpfer handeln und sich zum Herrn der Schöpfung aufspielen. Wo die Schöpfung leide, leide der Mensch.

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, ruft die Christen in Deutschland dazu auf, den Ökumenischen Tag der Schöpfung zum Nachdenken über den eigenen Lebensstil und notwendige politische Entscheidungen zu nutzen.

"Wir dürfen nicht länger auf Kosten der Natur und der zukünftigen Generationen leben, sondern brauchen eine Lebensweise, die langfristig tragfähig ist. Dazu gehört sowohl die Bereitschaft zu persönlichem Verzicht, als auch zum Mittragen und –gestalten notwendiger gesellschaftlicher und politischer Entscheidungen", so Alois Glück anlässlich des Ökumenischen Tages der Schöpfung, den die christlichen Kirchen am Freitag, den 6. September 2013 begehen. "Die dafür notwendigen politischen Weichenstellungen, insbesondere in der Klima- und Energiepolitik, müssen nach der Bundestagswahl unbedingt in Angriff genommen werden."

Gerade in der Energiepolitik fehle es bisher an einem gesellschaftlich und politisch tragfähigen Zukunftsentwurf, an gesellschaftlicher Akzeptanz für die erforderlichen Veränderungen in der Energieversorgung und der dazu gehörigen Infrastruktur sowie die daraus entstehenden kurz- und mittelfristigen Belastungen, sowohl für Privatleute und Unternehmen als auch auf regionaler und nationaler Ebene.

"Nicht allein Politik und Wirtschaft entscheiden über das Gelingen der Energiewende. Jeder von uns kann und muss seinen individuellen Beitrag leisten. Der Ökumenische Tag der Schöpfung gibt uns die Chance, viele Zeichen zu setzten, dass wir als Christen in unserer Verantwortung für die Schöpfung und für die kommenden Generationen dazu bereit sind, umzudenken und gegebenenfalls auch persönlichen Verzicht zu leisten."

Auch der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) forderte ein verändertes Konsumverhalten, einen verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln sowie eine Förderung der ökologischen Landwirtschaft. Zunehmender Fleischkonsum, Überdüngung des Bodens, Monokulturen im Getreideanbau oder die Erwartung, möglichst viele billige Lebensmittel jederzeit zur Verfügung zu haben, tragen laut KDFB-Vizepräsidentin Beate Born dazu bei, Lebenschancen zu zerstören.


Quelle:
KNA , epd