Das Wort "Zölibat" kommt von dem lateinischen Ausdruck caelebs, was so viel bedeutet wie ehelos. Der Begriff "Zölibat" bezeichnet die von Priestern und Mönchen zahlreicher Religionen geforderte Ehelosigkeit und den Verzicht auf jede Form der sexuellen Betätigung. Begründet wird der Zölibat in erster Linie mit dem Hinweis darauf, dass Jesus Christus selbst ehelos war und die Ehelosigkeit "um des Himmelreiches willen" für diejenigen empfahl "die es erfassen können" (Mt 19,12). Da Grund und Maß des Wirkens der Kirche und ihrer Dienste Jesus Christus ist, soll der Priester, als Stellvertreter Christi in der Gemeinde, auch so leben wie er.
Den Zölibat hat es aber nicht durchgehend in der Form, wie wir in heute kennen, gegeben. So waren im 5. Jahrhundert zum Beispiel nur Drittehen verboten. Später, etwa im Mittelalter, forderten vor allem Laien, dass Priester unverheiratet blieben. Hintergrund ist, dass so Machtmissbrauch oder Vetternwirtschaft verhindert werden sollten. Das Zweite Vatikanische Konzil stellte später, im Jahr 1963, fest: Der Zölibat sei "in vielfacher Hinsicht dem Priestertum angemessen". (DR)
07.12.2019
"Ohne eigene Familie wird es ganz schwierig, würdevoll zu leben": Der designierte Bischof des Bistums Gurk-Klagenfurt, Josef Marketz, sieht gute Gründe für die Abschaffung des Pflichtzölibats.
"Nicht so sehr, weil jeder Mann unbedingt eine Frau neben sich braucht. Doch ich sehe die Vereinsamung vieler alter Priester, deren eigene Familie oft nicht mehr da ist", sagte er im Interview der "Kleinen Zeitung" (Samstag). "Ohne eigene Familie wird es ganz schwierig, würdevoll zu leben. Es gibt viele Gründe für die Abschaffung des Zölibats", so der 64-Jährige, der am 2. Februar zum Bischof geweiht werden soll.
Der langjährige Caritasdirektor wird Nachfolger von Bischof Alois Schwarz, der im Juli 2018 in die Diözese Sankt Pölten gewechselt war. Ihm wurden wirtschaftliche Unregelmäßigkeiten sowie ein unangemessener priesterlicher Lebensstil vorgeworfen. Marketz erklärte, er wolle seinen Vorgänger motivieren, sich bei den Kärntnern zu entschuldigen. "Er muss einsehen, dass manche Dinge bei Menschen anders angekommen sind als er es erlebt hat. So ergeht es uns allen immer wieder einmal. Da muss man dann die Größe haben und sich entschuldigen."
"Weiter unter den Menschen leben"
Er selbst wolle sein Amt im Sinne von Papst Franziskus ausüben. Der Papst wünsche sich einen "bescheidenen Priester" als Bischof, "einen, der zumindest einem Armen Freund ist", so Marketz. "Ich will deshalb nicht ins Bischofshaus einziehen, sondern wie bisher weiter unter den Menschen leben." Es sei ihm "ein großes Anliegen, halbwegs normal leben zu können", erklärte der Theologe. "Der moralische Anspruch an diesen Dienst ist mir sehr bewusst. Ich werde versuchen, ihm gerecht zu werden."
Ebenso sei ihm "die soziale Frage" wichtig. "Sie bezieht sich auf viele Stationen in meinem Leben. Es geht um Menschen, die nicht die gleichen Chancen wie ich und andere in der Gesellschaft haben." Er werde darauf drängen, dass diese Menschen ein würdevolles Leben führen könnten.
Um die Glaubwürdigkeit der Kärntner Kirche zurückzugewinnen, brauche er Mitstreiter, unterstrich Marketz. "Glaubwürdigkeit betrifft alle Mitglieder der Kirche." Als "Hirte, der vorangeht oder nachgeht", habe er eine besondere Aufgabe. "Es wird auch auf mein glaubwürdiges Leben, auf meine glaubwürdige Verkündigung ankommen. Das werde ich nicht zu 100 Prozent schaffen. Ich bin ein normaler Mensch und bleibe es. Aber ich will nicht nachlassen, es zu versuchen", sagte der designierte Bischof.
Das Wort "Zölibat" kommt von dem lateinischen Ausdruck caelebs, was so viel bedeutet wie ehelos. Der Begriff "Zölibat" bezeichnet die von Priestern und Mönchen zahlreicher Religionen geforderte Ehelosigkeit und den Verzicht auf jede Form der sexuellen Betätigung. Begründet wird der Zölibat in erster Linie mit dem Hinweis darauf, dass Jesus Christus selbst ehelos war und die Ehelosigkeit "um des Himmelreiches willen" für diejenigen empfahl "die es erfassen können" (Mt 19,12). Da Grund und Maß des Wirkens der Kirche und ihrer Dienste Jesus Christus ist, soll der Priester, als Stellvertreter Christi in der Gemeinde, auch so leben wie er.
Den Zölibat hat es aber nicht durchgehend in der Form, wie wir in heute kennen, gegeben. So waren im 5. Jahrhundert zum Beispiel nur Drittehen verboten. Später, etwa im Mittelalter, forderten vor allem Laien, dass Priester unverheiratet blieben. Hintergrund ist, dass so Machtmissbrauch oder Vetternwirtschaft verhindert werden sollten. Das Zweite Vatikanische Konzil stellte später, im Jahr 1963, fest: Der Zölibat sei "in vielfacher Hinsicht dem Priestertum angemessen". (DR)