Ex-ZdK-Präsident zu Reformen in der Kirche

"Synodaler Weg" sollte in Synode münden

Der frühere Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Hans Joachim Meyer, hat sich für eine neue Synode in Deutschland ausgesprochen. Ein Drittes Vatikanisches Konzil hält Meyer für denkbar.

Gottesdienstteilnehmer stehen hinter einem weißen Kreuz / © Harald Oppitz (KNA)
Gottesdienstteilnehmer stehen hinter einem weißen Kreuz / © Harald Oppitz ( KNA )

Mit Blick auf den von den Bischöfen angestoßenen "synodalen Weg" zur Debatte von Reformen sagte Meyer am Dienstag im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin: "Ich hoffe, dass genug Teilnehmer entschlossen wären, sich dafür einzusetzen, dass daraus eine richtige Synode wird. Wenn erst mal vorwärtsweisende Beschlüsse auf dem Tisch liegen, werden wir sehen, wie Rom reagiert."

Was konkret der "synodale Weg" bedeutet, ist in Meyers Augen noch unklar: "Ich weiß noch nicht, was es werden soll. Ist es eine Kompromissformel? Oder ist es der Versuch, den Zwängen des Kirchenrechts und einer Genehmigung durch Rom, die für eine Synode erforderlich wäre, zu entkommen?" Seiner Ansicht nach gibt es in der katholischen Kirche "einflussreiche Kräfte, die keinen wirklichen Wandel wollen".

Prozess der Erneuerung

Zugleich betonte er: "Wenn allerdings diejenigen, die sich als progressive Kräfte verstehen, im Zorn meinen, sie könnten die Kirche gleichsam von außen erpressen, dann werden sie eine Niederlage erleben. Denn wer mit dem Kirchenaustritt droht, schließt sich aus dem Prozess der Erneuerung der Kirche selbst aus."

Ein Drittes Vatikanisches Konzil hält Meyer für denkbar. Unverzichtbare Voraussetzung wäre ihm zufolge jedoch eine umfassende Vorbereitung. "Vor allem ist jedoch zu beachten: Bei einem neuen Konzil wären andere Teile der Weltkirche viel einflussreicher", sagte der frühere Chef des höchsten repräsentativen Gremiums der katholischen Laien in Deutschland.

 

Quelle:
KNA