Es brauche "Experten im Zuhören und Kenner der Straßen, die zu Gott führen", sagte der Papst am Montag im Vatikan zu rund 150 Mitgliedern des Ordens der Franziskaner-Minoriten. Angesichts einer "Kultur des Provisorischen", in der bindende Entscheidungen "nicht in Mode" seien, müsse der Wert von Treue vermittelt werden, sagte der Papst. Nur so könne es gelingen, "zumindest teilweise den Verlust durch Austritte einzuschränken, der das Priester- und Ordensleben trifft".
Ebenso gab Franziskus den Ordensleuten mit, sich weiter für Frieden einzusetzen und anderen zu dienen - gerade in einer Welt, "in der Machtstreben eine große Versuchung ist". Der franziskanische Gruß "Frieden und Gutes" (Pace e bene) stehe für Versöhnung - "Versöhnung mit einem selbst, mit Gott, mit den anderen und mit allen Lebewesen".
Neuer Generalminister gewählt
Franziskus begrüßte die Verabschiedung neuer Statuten des Ordens, etwa zu den Themen Ausbildung, Interkulturalität und finanzieller Transparenz. Das Kirchenoberhaupt empfing die Minoriten zum Ende ihres Generalkapitels, das seit Mitte Mai in Assisi und Umgebung tagte. Dabei wurden unter anderem neue Statuten verabschiedet und ein neuer Generalminister gewählt. Die Wahl am 25. Mai fiel auf den Argentinier Carlos Alberto Trovarelli (56).
