Jeden Mittwoch findet – zumeist vormittags um 10:30 Uhr – eine sogenannte Generalaudienz (Mittwochaudienz) des Papstes auf dem Petersplatz vor dem Petersdom statt. In den Wintermonaten und bei schlechtem Wetter findet sie in der Vatikanischen Audienzhalle statt. Während der Corona-Pandemie wurde sie bisher aus der Bibliothek gestreamt.
Wegen des großen Andrangs in den Jahren des Pontifikats von Papst Benedikt XVI. kam es mehrmals in der Audienzhalle zu einem Platzmangel, so dass ein Teil der Teilnehmer in den Petersdom ausweichen musste. Deshalb kam Benedikt XVI. im Anschluss an die per Lautsprecher übertragene Generalaudienz zu einer kurzen Ansprache in den Petersdom.
Seit dem Beginn des Pontifikats von Papst Franziskus haben sich die Teilnehmerzahlen verdreifacht. Dies liegt vor allem am starken Anstieg der Pilger aus Italien. Brautpaare werden in der Regel von Papst Franziskus persönlich empfangen. Die wöchentliche Generalaudienz wurde von Papst Pius XI. im Heiligen Jahr 1925 eingeführt.
17.04.2019
Zur letzten Generalaudienz des Papstes vor dem Osterfest hatten sich an diesem Mittwoch wieder viele Pilger auf dem Petersplatz versammelt. Unter ihnen auch die Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg, die mit Franziskus einige Worte wechselte.
Im Anschluss an die Generalaudienz begrüßte das Kirchenoberhaupt die 16-jährige Schülerin kurz persönlich, wie die skandinavische Redaktion von "Vatican News" der Katholischen Nachrichten-Agentur bestätigte. Demnach schüttelten sich Greta Thunberg und der Papst die Hände und unterhielten sich. Die Schülerin zeigte Franziskus ein Plakat mit der Aufschrift "Join the climate strike".
Wie Vatikansprecher Alessandro Gisotti anschließend mitteilte, dankte Franziskus der jungen Aktivistin für ihr Engagement und bestärkte sie darin. Umgekehrt habe Greta Thunberg dem Papst für seinen Einsatz zur Bewahrung der Schöpfung gedankt. Die Initiative zu dem Treffen sei von Thunberg ausgegangen, betonte Gisotti.
Am Donnerstagvormittag wird Thunberg von der Präsidentin des italienischen Senats, Elisabetta Casellati, empfangen. Anschließend eröffnen beide im Senat ein Seminar über Folgen des Klimawandels.
Anlässlich der weltweiten Streiks für den Klimaschutz unter dem Motto "Fridays for Future" hatte Mitte März der Kurienbischof Marcelo Sanchez Sorondo die Einschätzung geäußert, der Papst stehe hinter den weltweiten Klima-Protesten von Schülern. Er verwies dabei auf die Umweltenzyklika "Laudato si" von 2015 und auf verschiedene Wortmeldungen des Papstes zum Pariser Klimaabkommen.
Für Freitag hat Thunberg ihre geplante Teilnahme an einem Schülerstreik auf der Piazza del Popolo in Rom bestätigt. Die örtlichen Organisatoren hatten dies schon vor einiger Zeit angekündigt. In Italien sind in dieser Woche noch keine Osterferien; auch der Karfreitag ist kein Feiertag.
Papst bekundet erneut Betroffenheit über Notre-Dame
Unterdessen hat Papst Franziskus erneut Betroffenheit über den Brand der Kathedrale Notre-Dame bekundet. Er sei betrübt und fühle sich den Katholiken des Erzbistums Paris, allen Bürgern der Hauptstadt und dem ganzen französischen Volk sehr nah, sagte er bei seiner Generalaudienz am Mittwoch auf dem Petersplatz.
In einem Gruß an französischsprachige Pilger und Besucher sagte er weiter, allen, die die Basilika zu retten versucht hätten, gelte der Dank der ganzen Kirche. Der Wiederaufbau solle ein einhelliges Werk "zum Lob und Ruhm Gottes" sein.
Zuvor hatte der Papst am Dienstag in einem persönlichen Schreiben an den Pariser Erzbischof Michel Aupetit zum Wiederaufbau der Kathedrale ermutigt. Notre-Dame solle als "Herz der Stadt" und "architektonisches und spirituelles Erbe von Paris, Frankreich und der Menschheit" wiederhergestellt werden. Nach Angaben des Elysee-Palasts und des Vatikan telefonierten Präsident Emmanuel Macron und Franziskus am Dienstagnachmittag miteinander.
Papst mahnt vor Ostern zu Vergebung
Vor Ostern hat Papst Franziskus zudem zu Nächstenliebe und Vergebung aufgerufen. Jesus habe bei seiner Kreuzigung gebetet und Vergebung für andere erbeten, sagte er bei seiner Generalaudienz weiter. Der Papst lud Gläubige ein, in den Tagen vor Ostern das "Vaterunser" zu beten und um ein Leben mit Liebe und Mut zur Vergebung zu bitten. In den Grüßen an französischsprachige Pilger gedachte er erneut des Brandes der Kathedrale Notre-Dame in Paris.
In seiner Katechese ging Franziskus besonders auf Gott als Vater ein. "Wie oft stellen wir uns ihn eher als Chef denn als Vater vor, wie oft denken wir an ihn als strengen Richter statt als barmherzigen Retter", sagte er. An Ostern zeige Gott seine Herrlichkeit in allumfassender Liebe. Auch für Christen müsse nicht das eigene Ich, sondern der andere im Mittelpunkt stehen.
Jeden Mittwoch findet – zumeist vormittags um 10:30 Uhr – eine sogenannte Generalaudienz (Mittwochaudienz) des Papstes auf dem Petersplatz vor dem Petersdom statt. In den Wintermonaten und bei schlechtem Wetter findet sie in der Vatikanischen Audienzhalle statt. Während der Corona-Pandemie wurde sie bisher aus der Bibliothek gestreamt.
Wegen des großen Andrangs in den Jahren des Pontifikats von Papst Benedikt XVI. kam es mehrmals in der Audienzhalle zu einem Platzmangel, so dass ein Teil der Teilnehmer in den Petersdom ausweichen musste. Deshalb kam Benedikt XVI. im Anschluss an die per Lautsprecher übertragene Generalaudienz zu einer kurzen Ansprache in den Petersdom.
Seit dem Beginn des Pontifikats von Papst Franziskus haben sich die Teilnehmerzahlen verdreifacht. Dies liegt vor allem am starken Anstieg der Pilger aus Italien. Brautpaare werden in der Regel von Papst Franziskus persönlich empfangen. Die wöchentliche Generalaudienz wurde von Papst Pius XI. im Heiligen Jahr 1925 eingeführt.