Programm der Papstreise nach Rumänien steht fest

Erster Gottesdienst im byzantinischen Ritus

​Papst Franziskus spricht Anfang Juni sieben griechisch-katholische Märtyrerbischöfe in Rumänien selig. Er besucht die Balkanregion das vierte Mal.

Ende der Papstreise (dpa)
Ende der Papstreise / ( dpa )

Neben Gesprächen mit Stellvertretern aus Politik und Gesellschaft reist er in einen der größten Wallfahrtsorte des Landes. Weitere Schwerpunkte sind demnach ökumenische Treffen mit der rumänisch-orthodoxen Kirche und eine Messe im Marienwallfahrtsort Sumuleu Ciuc. Das geht aus dem Programm der Reise vom 31. Mai bis 2. Juni hervor, das der Vatikan am Montag veröffentlichte. Im siebenbürgischen Blaj ist eine Begegnung mit Roma vorgesehen. Es ist der vierte Besuch des Papstes in der Balkanregion.

Rede vor dem Leitungsgremium der rumänisch-orthodoxen Kirche​

Franziskus beginnt seine dreitägige Visite in der Hauptstadt Bukarest. Nach dem offiziellen Empfang durch Staatspräsident Klaus Johannis und einem Gespräch mit Ministerpräsidentin Viorica Dancila wird der Papst im Präsidentenpalast vor Vertretern aus Politik, Gesellschaft und Diplomatie sprechen. Ferner ist eine Unterredung mit dem seit 2007 amtierenden Oberhaupt der rumänisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Daniel Ciobotea, geplant. Anschließend hält Franziskus eine Rede vor dem Leitungsgremium der rumänisch-orthodoxen Kirche und nimmt an einem Gebet in der orthodoxen Kathedrale teil.

Am 1. Juni zelebriert der Papst eine Messe im siebenbürgischen Sumuleu Ciuc, einem der größten Wallfahrtsorte des Landes. Am Nachmittag ist in Iasi unweit der Grenze zur Republik Moldau ein Treffen mit Jugendlichen und Familien geplant.

Seligsprechungsfeier nach ostkirchlicher Tradition

Am 2. Juni leitet Franziskus in Blaj die Seligsprechungsfeier für sieben griechisch-katholische Bischöfe, die in der Zeit kommunistischer Unterdrückung zwischen 1948 und 1970 im Gefängnis starben. Der Gottesdienst findet laut Programm im byzantinischen Ritus statt; es ist das erste Mal, dass Franziskus als Papst nach dieser ostkirchlichen Tradition zelebriert. Abschließend trifft das Kirchenoberhaupt Angehörige der Roma, die in Rumänien eine sozial oft schlechter gestellte Bevölkerungsgruppe darstellen.

Rumänien hat im ersten Halbjahr die EU-Ratspräsidentschaft inne. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung bekennen sich zur rumänisch-orthodoxen Kirche. Mit etwa 17 Millionen Mitgliedern bildet sie die zweitgrößte orthodoxe Nationalkirche nach der russischen des Moskauer Patriarchats. Der erste und bislang letzte Papstbesuch in Rumänien fand 1999 durch Johannes Paul II. (1978-2005) statt.

Staatspräsident Johannis hatte Franziskus im Mai 2015 in Rom besucht und ihn laut Beobachtern damals schon für 2016 nach Rumänien eingeladen. Im Mai vergangenen Jahres war Ministerpräsidentin Dancila im Vatikan zu Gast.

 

Quelle:
KNA
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