Die Ansprache in seiner Reihe zu den Zehn Geboten ging von den beiden letzten Geboten aus: Du sollst weder die Frau noch Hab und Gut deines Nächsten begehren.
Vor allem, so der Papst, spielten die beiden letzten Gebote auf die gemeinsame innere Wurzel aller Übertretungen an: "böses Verlangen".
Das Innere des Menschen erreichen
Auch Jesus habe in seiner Bergpredigt gesagt, alles, was den Menschen unrein mache, komme aus seinem Inneren: Diebstahl, Mord, Ehebruch, Bosheit, Gier, Neid, Stolz, Betrug, Überheblichkeit. Daher müssten die Zehn Gebote auch das Innere des Menschen erreichen, um tatsächlich etwas zu bewirken, mahnte Franziskus. Wenn das Herz nicht von diesen bösen Verlangen gereinigt werde, bleibe es unfrei.
Das Gesetz Gottes wolle dem Menschen deutlich machen, wie es um ihn steht, damit er sich ganz Gottes Barmherzigkeit öffnen könne. Allein könne der Mensch sich nicht erlösen, so der Papst. In dieser Hinsicht "lehren uns die Zehn Gebote erkennen, dass wir Bettler sind".