Angelusgebet auf dem Petersplatz in Rom

"Ein Kreuz ist kein Modeschmuck"

Auf die Entstehung schauen und es innerlich zu erkennen, darum gehe es Papst Franziskus beim Anblick eines Kreuzes. Beim Mittagsgebet zum fünften Fastensonntag und auf dem Weg nach Ostern lädt er dazu ein, die Wunden Jesu zu betrachten.

Papst Franziskus beim Angelusgebet / © Cristian Gennari (KNA)
Papst Franziskus beim Angelusgebet / © Cristian Gennari ( KNA )

Das Kreuzsymbol muss den Blick von Christen nach Worten des Papstes "nach innen" lenken, "auf die Wunden Jesu, bis zu seinem Herz". Franziskus beklagte in einer Ansprache am Sonntag in Rom, das Kruzifix werde "bisweilen missbraucht" als Schmuckstück oder Modeaccessoire. Tatsächlich stehe das Kreuz für das "Geheimnis des Gottes, der sich bis zum Tod wie ein Sklave, ein Verbrecher entäußert hat", sagte der Papst beim Mittagsgebet zum fünften Fastensonntag auf dem Petersplatz.

"Große Weisheit des Kreuzes"

Franziskus sprach von einer "großen Weisheit des Kreuzes". Wer Jesus erkennen wolle, müsse "durch seine Wunden eintreten" und "die Liebe seines Herzen für mich, für dich, für alle" betrachten.

Der Papst erinnerte dabei an die Forderung des Evangeliums nach Lebenshingabe. Dies bedeute, weniger an sich selbst und persönliche Interessen zu denken als an die Bedürfnisse der Mitmenschen, vor allem der Schwächsten. Werke der Nächstenliebe gegenüber denen, die an Leib und Geist litten, seien "die authentischste Weise, das Evangelium zu leben", und unverzichtbar für eine brüderliche und offene Gesellschaft, so Franziskus.

"Was bedeutet es, ein Weizenkorn zu sein?​"

Papst Franziskus stellte diese Impulsfrage und antwortete: "Es bedeutet, weniger an sich selbst zu denken, an die eigenen Interessen, und die Bedürfnisse unserer Nächsten, vor allem der Geringsten, sehen zu lernen. Freudig Werke der Nächstenliebe zu tun an allen, die an Körper und Seele leiden, ist die authentischste Art, das Evangelium zu leben. Es ist das Fundament dafür, dass unsere Gemeinschaften zunehmen an Geschwisterlichkeit und an gegenseitiger Aufnahme. Ich will Jesus sehen – aber von innen! Tritt ein in seine Wunden. Betrachte diese Liebe seines Herzens zu dir, zu dir, zu mehr, zu allen"

Kurz erinnerte Papst Franziskus noch an seine inneritalienische Reise vom Samstag: Sie hatte ihn nach Pietrelcina und San Giovanni Rotondo geführt, an die Stätten des heiligen Pater Pio. Der Papst bedankte sich "für die herzliche Aufnahme" und beteuerte, er werde diese Reise "wirklich nicht vergessen".


Papst Franziskus betet am Leichnam von Pater Pio / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus betet am Leichnam von Pater Pio / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA , RV