Kirche in Nigeria

Papst nimmt Rücktritt aus Unruhebistum an

Papst Franziskus hat den Rücktritt des Bischofs von Ahiara in Nigeria, Peter Ebere Okpaleke, angenommen. Gleichzeitig ernannte er den Bischof von Umuahia, Lucius Iwejuru Ugorji, zum vorübergehenden Administrator der Diözese Ahiara.

Papst Franziskus / © Alessandra Tarantino (dpa)
Papst Franziskus / © Alessandra Tarantino ( dpa )

Mit dem Rücktritt Okpalekes (54) ist ein jahrelanger teils erbitterter Streit in dem Bistum vorläufig beigelegt. Neben der Annahme von Okpalekes Rücktritt habe Papst Franziskus Bischof Lucius Iwejuru Ugorji (66) von Umuahia, zum vorübergehenden Administrator der Diözese Ahiara ernannt, teilte der Vatikan am Montag mit.

Jahrelang hatten sich Priester und Gläubige in der Diözese Ahiara im Bundesstaat Imo geweigert, Okpaleke als ihren Bischof anzuerkennen. Von kirchenrechtlichen Disziplinarmaßnahmen wolle Franziskus allerdings absehen, hieß es am Montag.

Aufforderung zum Gehorsam

Im Sommer vergangenen Jahres noch hatte Franziskus in scharfer Weise die Katholiken zum Gehorsam gegenüber ihrem Bischof aufgefordert. Von den rund 70 Priestern des Bistums verlangte er binnen 30 Tagen eine schriftliche Loyalitätserklärung. Wer diese verweigere, werde vom Dienst suspendiert.

Zwar hatten Medienberichten zufolge zahlreiche Priester die eingeforderten Schreiben verfasst. Einige hätten aber auch die Hoffnung geäußert, dass der Papst "seine Position überdenkt und einen anderen Bischof nominiert", zitiert damals die Onlinezeitung «Crux» aus einem der Briefe.

Vorerst keine neuen Ernennungen

Die für das Bistum zuständige Vatikanbehörde für die "Evangelisierung der Völker" erklärte am Montag, vorerst wolle der Papst keinen neuen Bischof für Ahiara ernennen. Als Administrator sei Bischof Ugorji aber mit allen Vollmachten eines ordentlichen Bischofs ausgestattet, so die Kongregation.

Der Erklärung zufolge haben in rund 200 Briefen die meisten Priester des Bistums dem Papst Gehorsam zugesagt. Einige sähen sich aufgrund der Zerwürfnisse im Bistum aber nicht in der Lage, mit Bischof Okpaleke zusammenarbeiten. Angesichts dieser Reue habe der Papst entschieden, keine weiteren kirchenrechtlichen Sanktionen zu verhängen. Stattdessen solle die Kongregation jedem Geistlichen im Bistum persönlich antworten.

Vorwürfe aus dem Bistum

Seit seiner Ernennung im Dezember 2012 hatte Okpaleke den Bischofsstuhl in Ahiara nicht in Besitz nehmen können. Einer der Hauptvorwürfe aus dem Bistum lautete, Okpaleke gehöre nicht der ethnischen Gruppe der Mbaise an, die die Mehrheit stellten, sondern der Gruppe der Igbo. Er passe nicht ins Bistum. Die Igbo sind eine der vier größten ethnischen Gruppen der 185 Millionen Einwohner Nigerias und stammen ebenfalls aus dem Südosten.

Die Ernennung eines Apostolischen Administrators erfolgt oft, wenn die Neubesetzung eines Bischofsstuhles wie in Ahiara auf Schwierigkeiten stößt oder längere Zeit in Anspruch nehmen könnte.


Quelle:
KNA