ZdK-Präsident Sternberg warnt vor Kirche als "Selbstzweck"

Keinen falschen Schwerpunkt setzen

​Die Kirche darf nach Worten des Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Sternberg, niemals zum Selbstzweck werden. Der Einsatz für Schwächere sei das, was die kirchliche Arbeit ausmache.

Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) / © Julia Steinbrecht (KNA)
Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Das Ziel könne nicht allein sein, möglichst viele Mitglieder zu binden, sagte er am Mittwochabend in Bad Honnef. Insofern gelte es, nicht allein auf die Kirchenspitze zu schauen: Was Kirche ausmache, nämlich das Einstehen für Schwächere, zeige sich oft an der Basis, etwa in der Flüchtlingsarbeit, die heutzutage alles andere als populär sei.

Neues Vertrauen durch Synodalen Weg

Sternberg äußerte sich bei einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung zum Thema "Ringen um den Glauben in einer religiös indifferenten Gesellschaft". Jugendliche müssten sich heute bisweilen im Freundeskreis rechtfertigen, wenn sie zur Kirche gingen, bedauerte der ZdK-Präsident. Der Reformprozess Synodaler Weg solle indes dazu beitragen, neues Vertrauen und Glaubwürdigkeit zu schaffen.

Es sei eine Herausforderung, das Festhalten an dem, was man für die Wahrheit halte, in Einklang mit dem Pluralismus zu bringen, fügte Sternberg hinzu. Die Frage von Pontius Pilatus an Jesus Christus - "Was ist Wahrheit?" - sei eine sehr moderne Frage. Er selbst sei überzeugt, dass das eigene Leben nur von etwas getragen werde, das man für wahr halte - ohne anderen ihre Überzeugungen abzusprechen, erklärte Sternberg.


Quelle:
KNA