Beginn der Herbstvollversammlung des ZdK

Vorfreude auf Kirchentag - Sorge um Rente

Personalwechsel, das Votum für den Ökumenischen Kirchentag 2021 und ein Blick auf das Rentensystem: Der Auftakt der Herbstvollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken hatte zahlreiche Themen auf der Agenda.

Stimmkarte bei der ZdK-Herbstvollversammlung / © Harald Oppitz (KNA)
Stimmkarte bei der ZdK-Herbstvollversammlung / © Harald Oppitz ( KNA )

In Frankfurt am Main findet 2021 der nächste Ökumenische Kirchentag statt. Die Weichen dafür wurden am Freitag in Bonn auf der Herbstvollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) gestellt. Die Delegierten sprachen sich einstimmig dafür aus, in der Messestadt nach Berlin 2003 und München 2010 zum dritten Mal ein Christentreffen der beiden großen Kirchen abzuhalten.

Das ZdK ist zusammen mit dem Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) Veranstalter des Großereignisses. Der DEKT hatte sich zuvor bereits für Frankfurt und den Termin im Mai 2021 ausgesprochen.

Reformen im Rentensystem

Inhaltlich beschäftigte sich das höchste Gremium der katholischen Laien in Deutschland am ersten Tag der Vollversammlung unter anderem mit Reformen im Rentensystem und dem Ruf nach einem Wandel in der gesellschaftlichen und politischen Debatte. ZdK-Präsident Thomas Sternberg rief Christen dazu auf, gegen Hass und populistische Parolen die Kraft der Argumente zu setzen.

Ebenso wie der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse zeigte sich Sternberg besorgt über den Verlauf des US-Wahlkampfes. Dieser dürfe nicht zum Vorbild für Deutschland werden.

Sternberg kritisiert Debatte um Tempelbergbesuch

Kritik übte Sternberg an der in manchen Medien und sozialen Netzwerken ausgetragenen Debatte über den jüngsten Besuch katholischer und evangelischer Bischöfe auf dem Tempelberg in Jerusalem. Er verteidigte die Entscheidung der Bischöfe, ihre Brustkreuze zeitweise abgenommen zu haben. Er nannte es "ziemlich empörend und beschämend", wie manche Medien das "Bemühen um Deeskalation in der angespannten Atmosphäre des Jerusalemer Tempelbergs" skandalisiert hätten.

Als Gastrednerin machte sich Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) für ein langfristiges Denken in der Rentenpolitik stark. Sie verwies unter anderem darauf, dass schätzungsweise rund drei Millionen Selbstständige mangels ausreichender Absicherung von Altersarmut bedroht seien. In einem Beschluss sprach sich das ZdK für "wohlbedachte Reformschritte" im Rentensystem aus.

Neuaufnahmen und ein "Stabwechsel"

Nahles gehört zu den Einzelpersönlichkeiten, die im späteren Verlauf der Vollversammlung neu in das Laiengremium aufgenommen wurden. So wie die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und der EVP-Fraktionschef im Europaparlament, Manfred Weber (CSU).

Die meisten Stimmen konnte bislang der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) mit 118 auf sich vereinen, der allerdings dem Gremium bereits seit längerem angehört.

Nicht mehr zur Wahl in den Kreis der sogenannten Einzelpersönlichkeiten traten mit Alois Glück (CSU) und Hans Joachim Meyer (CDU) zwei ehemalige ZdK-Präsidenten an. Stabwechsel auch im Amt des Geistlichen Assistenten: Nach 16 Jahren übergab der Rottenburg-Suttgarter Bischof Gebhard Fürst an den Hamburger Erzbischof Stefan Heße. Der Geistliche Assistent repräsentiert beim ZdK die Bischofskonferenz. Die Herbstvollversammlung endet an diesem Samstag.


Thomas Sternberg  / © Harald Oppitz (KNA)
Thomas Sternberg / © Harald Oppitz ( KNA )

Erzbischof Stefan Heße (r.) und Bischof Gebhard Fürst / © Harald Oppitz (KNA)
Erzbischof Stefan Heße (r.) und Bischof Gebhard Fürst / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA