Die für Samstag geplante Verleihung des Europäischen Sankt-Ulrichs-Preises an Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) in Dillingen ist abgesagt worden. Der Politiker hatte selbst darum gebeten. Aufgrund der Entwicklung der Corona-Pandemie seien die Mitglieder der Bundesregierung angehalten, derzeit die Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen auf ein Mindestmaß zu reduzieren, hieß es in einer Mitteilung der Europäischen Sankt-Ulrichs-Stiftung vom Donnerstag. Am Mittwoch war die Corona-Infektion von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bekannt geworden.
Die Preisverleihung steht in diesem Jahr unter keinem guten Stern. Zunächst war sie für den 16. Mai geplant, dann aber auf den 24. Oktober verschoben worden, ebenfalls auf Wunsch des Preisträgers. Dann hatte der als Laudator vorgesehene Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber (CSU) absagen müssen, nachdem in seinem Umfeld eine Person positiv auf Covid-19 getestet worden war.
Auszeichnung für Bemühungen um Einheit in Europa
Müller soll die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung für seine "klare und unmissverständliche Haltung zu den Fragen der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen und Migranten in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union" erhalten. Die Stiftung sieht in ihm eine der "profilierten Persönlichkeiten sowohl in Europa als auch in vielen afrikanischen Ländern, die sich insbesondere durch einen engagierten Einsatz für bessere Lebensverhältnisse und einen fairen Welthandel verdient gemacht haben".
Der Preis wird von der 1993 gegründeten Europäischen Sankt-Ulrichs-Stiftung verliehen, die damit an die Heiligsprechung des Augsburger Bischofs Ulrich vor mehr als 1.000 Jahren erinnert. Die Auszeichnung erhalten Persönlichkeiten, die sich "beispielhaft für die Einheit Europas im christlichen Geiste eingesetzt und verdient gemacht haben". Zu den Preisträgern gehören unter anderen Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl und die Violinistin Anne-Sophie Mutter.
