Papst: Interpretation von Musik braucht Kompetenz und Respekt

"Demut vor einem Kunstwerk"

Die Bedeutung respektvoller und aufmerksamer Interpretationen und Übersetzungen in der Musik wie im Leben überhaupt hat Papst Franziskus hervorgehoben. "Ein Kunstwerk zu erleben, ist niemals etwas Statisches oder rein Mathematisches."

Musik verbindet / © Davizro (shutterstock)

Das sagte das Kirchenoberhaupt bei einer Begegnung mit Teilnehmern eines kirchenmusikalischen Kongresses am Samstag im Vatikan. Vielmehr gebe es eine Art Konversation zwischen Autor, Werk und Interpret. "Diese Drei-Wege-Konversation ist einzigartig für jeden Interpreten", so der Papst.

In gewisser Weise treffe das auch auf Bibelwissenschaftler und Prediger zu wie auf jeden, "der versucht, die Zeichen der Zeit zu deuten", so Franziskus weiter. "Im Grunde ist jeder Christ in seinem Leben ein Interpret für Gottes Willen. Und durch sein Leben singt er Gott ein freudiges Lob- oder Danklied", sagte er. Auf diese Weise interpretiere die ganze Kirche die christliche Botschaft auf ihrem Pilgerweg durch die Zeit.

"Demut vor einem Kunstwerk"

In diesem Sinn gelte für alle das, was fähige Musiker beherzigen sollten: "Ein guter Interpret empfindet große Demut vor einem Kunstwerk, das nicht sein Eigentum ist", so Franziskus. Zudem müsse bei Aufführung und Interpretation das eigene Können in den Dienst der Gemeinschaft gestellt werden.

Thema des seit Donnerstag tagenden internationalen Kongresses im Vatikan waren Improvisation, Interpretation und Instrumentenwahl bei geistlicher Musik. Er stand unter dem Titel "Church, Music, Interpreters. A necessary dialogue". Organisator waren der Päpstliche Kulturrat in Zusammenarbeit mit dem Papstchor und dem Päpstlichen Institut für Kirchenmusik. Beteiligt ist auch die für Liturgiewissenschaft bekannte Hochschule der Benediktiner, das Päpstliche Athenaeum Sant'Anselmo in Rom.


Quelle:
KNA