Thomas Gottschalk über seinen Glauben

"Und vergiss mir den Herrgott nicht"

In seinem aktuellen Buch "Herbstbunt" bekennt sich der Entertainer Thomas Gottschalk zu seinem katholischen Glauben. Besonders prägend sei für ihn Onkel Hans gewesen, notiert er. Der Priester und Freund der Familie spielte eine große Rolle.

Thomas Gottschalk / © Silas Stein (dpa)
Thomas Gottschalk / © Silas Stein ( dpa )

Er kümmerte sich nach dem frühen Tod von Gottschalks Vater um dessen Witwe und die drei Kinder. Als der Vater starb, war Thomas als Ältester der Geschwister 14 Jahre.

"Dass ich bis heute nicht vom Glauben abgefallen bin", so Gottschalk, "liegt vielleicht auch daran, dass sich Onkel Hans niemals von mir verabschiedet hat, ohne mir mit dem Daumen ein Kreuz auf die Stirn zu zeichnen und zu murmeln: 'Und vergiss mir den Herrgott nicht.'"

Onkel Hans als Vorbild

Er habe auch nie Grund gehabt, anzunehmen, dass ihn der Herrgott vergessen habe, also habe er ihn auch nicht vergessen, schreibt der Entertainer. Er sei überzeugt, dass Onkel Hans im Himmel sei. Für ihn sei der Onkel ein Vorbild, "weil er einen Lebensweg hingelegt hat, dessen Geradlinigkeit mich fasziniert".

Ein letztes Mal habe er den Onkel gesehen, als dieser im Sterben gelegen sei. Obwohl er schon auf die 50 Jahre zugegangen sei, habe der Priester in ihm sein "Jungele" erkannt: "Das Kreuz, das er mir auf die Stirn zeichnete, war schon sehr zittrig, aber vom 'Herrgott', dem er bereits ganz nahe war, hat er immer noch gemurmelt."

Wahrheit als hohes Gut

In seiner Lebensbilanz setzt sich Gottschalk auch mit der Wahrheit als hohem Gut auseinander und zitiert in diesem Zusammenhang die Worte Jesu: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben!" Dagegen sei er nur ein Wurm im Erdenstaub, und "das gehört sich auch so". Es sei sicher die einfachere Entscheidung, sich durchs Leben zu mogeln, was er getan habe. Aber selbst der Aufrechte, so der Entertainer, finde sich am Ende des Weges vor der einen oder anderen "Lebenslüge".

Nur der Heilige bestehe jede Versuchung, "und ich bin weder einer gewesen, noch habe ich in meinem Leben einen getroffen".


Quelle:
KNA