Risse in der Hagia Sophia in Istanbul

Sorgen um Kulturerbe

An der spätantiken Hagia Sophia in Istanbul haben türkische Forscher Haarrisse entdeckt. Das berichtete die Zeitung "Milliyet". Ohne Sanierungsmaßnahmen könnten sie sich ausweiten und längerfristig das Gebäude gefährden, so die Experten.

Decke in der Hagia Sophia / © Marion Sendker (privat)
Decke in der Hagia Sophia / © Marion Sendker ( privat )

Vorbeifahrender Schwerverkehr setze dem historischen Bau offenbar zu, hieß es. Das Fundament sei allerdings völlig intakt, obwohl Istanbul im Erdbebengebiet liege. Zudem kritisierte die Historikerin Zeynep Ahunbay den Anbau von Klimaanlagen an das historische Kulturerbe. Die Museumsleitung verwies auf die Interessen der Beschäftigten an einer Klimatisierung.

Die spätantike Hagia Sophia war bis zur Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen 1453 das größte Gebäude der Christenheit und ein Zentrum des orthodoxen Christentums. Sultan Mehmet II. wandelte sie zur Moschee um. 1934 machte der säkulare Staatsgründer der Türkei Kemal Atatürk ein Museum aus dem 537 unter dem oströmischen Kaiser Justinian geweihten Gotteshaus. Seitdem fordern konservative Muslime immer wieder eine Rückumwandlung des Gebäudes in eine Moschee. Islamische Gebete in der Hagia Sophia bleiben aber weiter untersagt.


Quelle:
KNA