Papst Franziskus würdigt Regisseur Martin Scorsese

Generationenübergreifender Dialog

"Scheitern kann uns nicht stoppen, wenn in unserem Herz ein Feuer brennt": Papst Franziskus stellt ein neues Buch vor und würdigt den US-amerikanischen Regisseur Martin Scorsese für dessen Entschlossenheit.

Papst Franziskus empfängt Regisseur Martin Scorsese im Jahr 2016 / © Osservatore Romano / Handout (dpa)
Papst Franziskus empfängt Regisseur Martin Scorsese im Jahr 2016 / © Osservatore Romano / Handout ( dpa )

Die Würdigung findet sich in einem Schreiben des Kirchenoberhaupts zu einer Erzählung des Regisseurs, in der dieser von brüsken Abweisungen zu Karrierebeginn berichtet. Das Leben sei kein Film, in dem schon alles im Drehbuch stehe, so der Papst: "Man muss bereit sein, dem Leben und Gott zu begegnen." Auch aus Fehlern könne man lernen.

Franziskus ermutigt am Beispiel Scorseses, der sich nicht unterkriegen ließ, das eigene Leben in die Hand zu nehmen. Es gehe darum, auf Herz und Geist zu hören und darauf basierend den eigenen Weg zu gehen, zu "unterscheiden und die eigene Entscheidung zu entdecken", schreibt Franziskus. "Was dich wirklich vorantreibt, ist das Bewusstsein für die Berufung, einen Ruf, der mehr ist, als eine Entscheidung."

Interviewbuch zum Generationendialog

Das Kirchenoberhaupt äußert sich in einem Interviewbuch zum Generationendialog, für das 250 Frauen und Männer in mehr als 30 Ländern befragt wurden. Die einzelnen Aussagen zu den Themen Arbeit, Kämpfen, Liebe, Tod und Hoffnung werden jeweils kurz vom Papst kommentiert, der auch eine Einleitung zum Buch schrieb.

Das Werk mit dem Titel "Sharing the wisdom of time/La saggezza del tempo" wurder am Nachmittag bei einem Generationen-Treffen mit Papst Franziskus in Rom offiziell vorgestellt.

Darin würdigt Papst Franziskus alte Menschen als die "Weisheitsreserven" der Gesellschaft gewürdigt. "Die Aufmerksamkeit gegenüber alten Leuten ist das, was eine zivilisierte Gesellschaft ausmacht", so der Papst. In dem Buch ruft er zu einer Welt auf, "in der sich Alt und Jung erneut umarmen".

Gegen Diskriminierung aus Altersgründen

In der Einleitung zu "Sharing the wisdom of time" verurteilt Franziskus erneut eine Ausgrenzung alter Menschen. Zugleich mahnt er diese, junge Leute nicht gering zu schätzen. Beide Seiten ruft er zu Dialog und Handeln gegen Diskriminierung aus Altersgründen auf. Alle müssten gemeinsam für eine bessere Welt wirken: "Wir brauchen Erinnerung, Mut und gesunde Utopien". Der Papst würdigt ebenso die Rolle alter Menschen bei der Glaubensvermittlung.

Auch Scorsese nahm an der Begegnung teil. Der Filmemacher ist einer von mehreren alten und jungen Gesprächspartnern, die dem Kirchenoberhaupt bei der Veranstaltung im Kirchengeschichtsinstitut Augustinianum Fragen stellen. Die weiteren Teilnehmer kamen aus Kolumbien, Italien und Malta.

Das Dialogtreffen erfolgte im Zusammenhang mit der derzeit tagenden Bischofssynode zur Jugend. Sie steht unter dem Motto: "Die Jugend, der Glaube und die Berufungsunterscheidung". Franziskus betonte wiederholt die Bedeutung der Erinnerung und der eigenen Wurzeln jedes Menschen sowie eines Dialogs der Generationen.


Quelle:
KNA