Im Dezember stemmen die vier Chöre am Kölner Dom bekanntlich ein strammes Programm. Vor allem die Sängerinnen des Mädchenchores sowie die Knaben und Herren des Domchores sind dann auch schon mal bistumsweit gefragt oder sogar darüber hinaus. Denn Vokalmusik auf Spitzenniveau lädt sich auch die eine oder andere Kirchengemeinde für einen besonderen Musikgenuss in der Adventszeit schon mal gerne aus der Rheinmetropole ein. Dann stehen viele der traditionellen und altvertrauten Adventslieder auf dem Programm der Dommusiker: beispielsweise "Wir sagen euch an den lieben Advent" oder "Maria durch ein Dornwald ging", vor allem aber auch Vertonungen, bei denen beide Ensembles ihr ganzes Können unter Beweis stellen.
Dafür wählen die Chorleiter, Domkapellmeister Eberhard Metternich und Domkantor Oliver Sperling, immer eigens auch Literatur von hoher Qualität aus, zu der mitunter ganz besondere Perlen der Musikgeschichte zählen wie die Motetten "Ave maris stella" von Claudio Monteverdi, das berühmte "Ave Maria" von Anton Bruckner oder "Die Engel und die Hirten" von Zoltán Kodály. Aber auch die eher gängigen Stücke aus dem Repertoire beider Chöre wie "Christmas Lullaby" von John Rutter, "Sussex Carol" von Bob Chilcott oder "Hark! The Herald-Angels sing" von Felix Mendelssohn-Bartholdy gehören zu den beim Publikum äußerst beliebten Werken, die dann geradezu unverzichtbar sind.
Musikalische Einstimmung auf Weihnachten
Den krönenden Abschluss dieses alljährlichen Reigens von Adventskonzerten, bei dem es beide Chöre diesmal an den drei Adventswochenenden auf insgesamt sieben Auftritte gebracht haben, bildet in jedem Jahr das große Adventskonzert im Kölner Dom wenige Tage vor Heiligabend. Unter der Überschrift "Die Domchöre singen zum Advent" treten die rund 250 Sängerinnen und Sänger zwischen zehn und 25 Jahren nun schon zum 13. Mal gemeinsam auf, singen entweder im Wechsel von verschiedenen Standorten aus oder aber gestalten einzelne Beiträge auch zusammen.
Dabei greifen sie dann gerne auf die ohnehin schon für die zurückliegenden Wochen einstudierten Kompositionen zurück, erweitern aber trotzdem das Programm noch einmal zusätzlich durch das eine oder andere Highlight, bei dem bewusst immer auch die Zuhörer zum Mitsingen eingeladen werden. Denn die Adventskonzerte der Kölner Dommusik wollen sehr bewusst auf das große Fest der Menschwerdung Gottes einstimmen und einmal mehr dazu animieren, mit anderthalb Stunden musikalischer Besinnung in der vorweihnachtlichen Betriebsamkeit innezuhalten und das Wesentliche nicht aus dem Blick zu verlieren.
Benefiz zugunsten des Aidsprojektes "HOPE"
Der Erlös des Konzertes kommt dem internationalen Aids-Projekt "HOPE Cape Town" von Pfarrer Stefan Hippler, einem in Südafrika lebenden deutschen Priester, zugute, der 2001 diese Initiative in Kapstadt ins Leben gerufen hat. Bei seiner Konzertreise durch Südafrika in diesem Sommer aus Anlass seines 30-jährigen Bestehens hatte der Mädchenchor diese Hilfsorganisation näher kennengelernt und sich sehr beeindruckt von Pfarrer Hipplers Engagement und seinem Kampf gegen die Vielzahl tagtäglicher Neuinfektionen mit dem HIV-Virus gezeigt.
Daher wollen die Sängerinnen und Sänger der Dommusik ihr traditionelles Adventskonzert nun als Benefizkonzert veranstalten und sich mit den Menschen solidarisieren, die der Unterstützung starker Partner in einem anderen Teil der Welt bedürfen. Ganz wichtig, so hatte der Mädchenchor bei seinem Besuch in Kapstadt erfahren, ist in diesem Kontext Aufklärungsarbeit, auch weil die Regierung – laut Hippler – jahrelang das Aidsproblem vertuscht und heruntergespielt hat. Innerhalb von wenigen Jahren wurde "HOPE" jedenfalls zu einem der erfolgreichsten Aids-Projekte der Region.
Das Konzert am 20. Dezember unter der Leitung von Eberhard Metternich und Oliver Sperling sowie mit den Assistenten der Dommusik, Anna Goeke und Gregor Loers, an der Orgel, beginnt um 20.15 Uhr. Der Eintritt zu dem Konzert in der Reihe "Geistliche Musik am Dreikönigenschrein" ist frei. DOMRADIO.DE überträgt live.
