Medienbischof Jung: Kirche soll Sprachassistenten einbinden

Alexa, sprich ein Gebet!

Die Evangelische Kirche in Deutschland arbeitet derzeit daran, Grundinformationen über Kirchen und Gottesdienste für digitale Sprachassistenten von Amazon, Apple und Google bereitzustellen.

Sprachassistentin Alexa von Amazon  / © Britta Pedersen (dpa)
Sprachassistentin Alexa von Amazon / © Britta Pedersen ( dpa )

"Es ist wichtig, dass wir dort präsent sind und dass Alexa auch ein Gebet sprechen kann, wenn man sie dazu auffordert", sagte der evangelische Medienbischof Volker Jung am Samstag auf dem Kirchentag in Dortmund.

Fragen zum Glauben beantworten

Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau führte als Beispiel die anglikanische Kirche an. Dort lese die Amazon-Sprachassistentin Alexa seit 2018 auf Kommando das Gebet des Tages vor, bete ein Morgen- oder Abendgebet oder spreche einen Segen vor einer Mahlzeit, erklärte Jung auf dem Roten Sofa der Kirchenpresse.

Außerdem könne Alexa Fragen zur Taufe beantworten, kenne sich mit Hochzeiten aus und wisse über Beerdigungen Bescheid.

Pilotprojekt in der Evangelischen Kirche

Seit März gibt es ein Pilotprojekt mit der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Stabstelle für Digitalisierung der EKD. Partner für das Pilotprojekt der rheinischen Kirche ist der Spezialdienstleister Yext, eine Plattform für digitales Wissensmanagement. Er soll Gottesdienst- und Gemeindedaten strukturiert an die Betreiber von Suchdiensten und Sprachassistenten übergeben.

Impulse via Alexa auch im Bistum Essen

Im Bistum Essen gibt es ein ähnliches Projekt. Interessierte können sich ab sofort Impulse und Gedenkanstöße für den Tag anhören – individuell und passend zur eigenen Stimmungslage. Im Internet können Nutzer ein Angebot des Bistums Essen freischalten und dann am heimischen Lautsprecher ab sofort Impulse und Gedankenanstöße passend zu ihrer Stimmungslage anhören, wie das Ruhrbistum am Dienstag mitteilte.

"Ein Assistent, mit dem die Nutzer sprechen können, bietet uns die Chance, ein seelsorgliches Angebot ganz gezielt für jeden Einzelnen auszuspielen, ohne quasi mit der Gießkanne einen einzigen Impuls an alle zu senden", erklärte Bistums-Pressesprecher Ulrich Lota.


Quelle:
epd , KNA