Kirche mahnt EU-Gipfel zu sozialem Wiederaufbau nach Corona

Mittel für die Schwächsten gefordert

Mahnende Worte: Im Vorfeld des EU-Gipfels hat die katholische Kirche dazu aufgerufen, die Finanzhilfen für einen sozialen, ökologischen und auf Mitwirkung basierenden Wiederaufbau nach der Pandemie zügig auf den Weg zu bringen.

Europaflagge / © Marian Wejo (shutterstock)

Die Staats- und Regierungschefs müssten dafür sorgen, dass die Mittel die Schwächsten erreichten, um eine "Erholung in zwei Geschwindigkeiten" zu verhindern, erklärte der Generalsekretär der EU-Bischofskommission COMECE, Manuel Barrios Prieto, am Dienstag in Brüssel. Zur Verbesserung der weltweiten Impfkampagne forderte er auch handelspolitische Maßnahmen.

Die Führungsspitzen der Europäischen Union kommen an diesem Donnerstag und Freitag in Brüssel zusammen. Tagesordnungspunkte sind die Impfsituation und die nationalen Wiederaufbaupläne mit einem Gesamtumfang von 672,5 Milliarden Euro. Weitere Beratungen drehen sich um Migration und das Verhältnis der EU zur Türkei und zu Russland. Für Deutschland nimmt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an dem Treffen teil.

Forderung nach raschen Auszahlungen

Die Bischofskommission drängt auf eine rasche Prüfung und Billigung der Finanzpläne durch die EU-Kommission und den Europäischen Rat, damit die ersten Auszahlungen zwischen Juli und September erfolgen könnten. Im Mittelpunkt müssten Kinder, Jugendliche und Studierende sowie Alleinerziehende und arme Familien stehen. Diese hätten zusammen mit wirtschaftlich und sozial Benachteiligten am meisten unter der Krise gelitten.

Mit Blick auf die Impfkampagne verlangte die COMECE ein umfassendes globales Vorgehen. Dieses müsse auf einer Öffnung der Lieferketten, einer Steigerung der Produktion und einem Gespräch über Patentrechte fußen. Die EU müsse bekräftigen, dass sie ihre Handlungsprinzipien über den Profit stelle.

Beim Thema Migration mahnte die Bischofskommission zur Achtung der Menschenwürde. EU-Institutionen und Mitgliedsstaaten sollten eine Politik umsetzen, die "Migranten und Flüchtlinge willkommen heißt, schützt, fördert und integriert". Im Verhältnis der EU zu Russland und der Türkei rief die COMECE nach "neuen Wegen des Dialogs" und einer Unterstützung der Partnerländer, die die Menschen in den Mittelpunkt stelle.


Manuel Barrios Prieto / © NN (Comece)
Manuel Barrios Prieto / © NN ( Comece )
Quelle:
KNA
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