Hongkongs Regierung beklagt antichinesische "Gehirnwäsche"

Nach "Ereignissen" von 2019

Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam fordert von den Universitäten einen Schutz der Studenten vor antichinesischer "Gehirnwäsche". Es gebe "keinen Zweifel", dass in den Hochschulen "externe Kräfte" aktiv gewesen seien.

Carrie Lam, Regierungschefin von Hongkong / © Kin Cheung (dpa)
Carrie Lam, Regierungschefin von Hongkong / © Kin Cheung ( dpa )

Dabei gehe es um den Zeitraum der "Ereignisse" von 2019 bis zum Inkrafttreten des nationalen Sicherheitsgesetzes Mitte 2020, sagte Lam am Dienstag Medien in Hongkong. "Entweder wollen sie die chinesische Regierung untergraben, oder sie haben ideologische Vorurteile gegenüber China", wird Lam vom unabhängigen Nachrichtenportal Hong Kong Free Press (HKFP) zitiert. Externe Mächte hätten Institutionen wie die Universitäten "durchdrungen".

Unterwanderung aus dem Ausland?

Von den Hochschulleitungen fordert Lam: "Stellen Sie sicher, dass Universitätsstudenten nicht von diesen Vorurteilen und Verzerrungen indoktriniert werden, geschweige denn an Aktivitäten teilnehmen, die gegen die Gesetze Hongkongs verstoßen würden." Lam reagiere damit auf Berichte prochinesischer Medien in Hongkong über eine angebliche Unterwanderung von Hochschulen durch Organisationen aus den USA, so HKFP. Mit den "Ereignissen" von 2019 meint Lam die Massendemonstrationen der Demokratiebewegung gegen zunehmende Dominanz Pekings in seiner Sonderverwaltungszone.

Seit Inkraftreten des von Peking aufgezwungenen Sicherheitsgesetzes zum Juli 2020 werden in Hongkong Freiheitsrechte und Rechtsstaatlichkeit unterdrückt. Wenige Wochen nach Inkraftreten des Gesetzes wies die Regierung die öffentlichen und privaten katholischen Bildungseinrichtungen an, das Sicherheitsgesetz in die Lehrpläne aufzunehmen. Schüler und Studenten waren die tragenden Kräfte der Demokratiebewegung; auch katholische Schüler und Studenten spielten eine prominente Rolle.

 

Quelle:
KNA