Asean-Staaten verabschieden Plan für Frieden in Myanmar

"Sofortiges Ende der Gewalt"

Mit einem "Fünf-Punkte-Konsens-Plan" ist am Samstag in Jakarta der eintägige Myanmar-Gipfel der Asean-Staaten zu Ende gegangen. Der Sprecher der Untergrundregierung von Myanmar, ein bekennender Christ, begrüßte die Forderungen.

Demonstranten in Myanmar / © Uncredited (dpa)
Demonstranten in Myanmar / © Uncredited ( dpa )

Darin fordern die zehn Beteiligten ein "sofortiges Ende der Gewalt" sowie einen "Dialog zwischen allen betroffenen Parteien, um im Interesse der Menschen friedliche Lösungen zu suchen", hieß es in dem am Samstagnachmittag auf der Asean-Website veröffentlichten "Five-Point Consensus".

Die Untergrundregierung NUG von Myanmar begrüßte den Asean-Plan. "Das ist es, was die Regierung der nationalen Einheit gefordert hat", betonte NUG-Sprecher "Dr. Sasa" in einer über Twitter verbreiteten Erklärung. Ausdrücklich begrüßte der Christ vom Volk der Chin und Minister für internationale Kooperation des National Unity Government zudem die Forderung von Indonesiens Präsident Joko Widodo nach Freilassung aller von der Junta festgenommenen Bürger Myanmars.

Humanitäre Hilfen und Sonderbotschafter für Myanmar?

Der Fünf-Punkte-Konsens-Plan sieht weiter die Ernennung eines Asean-Sonderbotschafters als Vermittler in dem Dialogprozess vor. Der Sonderbotschafter solle bei einem Besuch in Myanmar alle betroffenen Parteien treffen. Darüber hinaus sieht der Plan der zehn asiatischen Staaten humanitäre Hilfen für Myanmar vor.

Das Asean-Gipfeltreffen war auf Initiative von Indonesien und dem Sultanat Brunei Darussalam zustande gekommen, das den turnusgemäßen Vorsitz des Staatenbundes innehat. Für Myanmar nahm Juntachef Min Aung Hlaing an der Konferenz teil. Die Forderung der NUG, ebenfalls offiziell zu dem Gipfel eingeladen zu werden, erfüllte der Verband Asean nicht.

Brutale Gewalt: Mehr als 700 Demonstranten erschossen

In Myanmar hatte das Militär am 1. Februar die Regierung gestürzt und das demokratisch gewählte Parlament aufgelöst. Die Junta geht seitdem mit brutaler Gewalt gegen die vornehmlich friedliche Widerstandsbewegung vor.

Rund 750 Demonstranten wurden seitdem erschossen und mehr als 7.300 Menschen verhaftet. Darunter sind Staatsrätin Aung San Suu Kyi und Staatspräsident Win Myint. Das aus geflüchteten demokratisch gewählten Abgeordneten bestehende Untergrundparlament hatte vorige Woche die NUG gebildet.


Quelle:
KNA
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