Europäische Bischöfe fordern von EU "faire" Südpartnerschaft

Rechte jedes Menschen respektieren

Die katholischen Bischöfe in Europa haben die EU zu einer "fairen" Partnerschaft mit den südlichen Anrainerstaaten aufgerufen. Sie begrüßen die Arbeit der EU zur Schaffung von Stabilität und Frieden, fordern aber "politische Antworten".

Eingangsschild am Sitz der COMECE in Brüssel / © Julia Steinbrecht (KNA)
Eingangsschild am Sitz der COMECE in Brüssel / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Der Mittelmeerraum müsse wieder zu einem Ort der friedlichen Begegnung von Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen werden, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung der Kommission der Bischofskonferenzen der EU (COMECE). Am Montag hatte demnach eine Delegation der COMECE in Brüssel dem EU-Kommissar für Nachbarschaftspolitik und Erweiterungsverhandlungen, Oliver Varhelyi, entsprechende politische Empfehlungen übergeben.

"Wir begrüßen die Arbeit der Europäischen Union, zur Schaffung von Stabilität, Frieden und Wohlstand in der südlichen Nachbarschaft beizutragen", erklärte COMECE-Präsident Kardinal Jean-Claude Hollerich (Luxemburg) laut Mitteilung bei dem Treffen. Zugleich forderte er aber "politische Antworten von der Seite der EU, die in den Grundwerten der Union verwurzelt sind und die Menschenwürde und die Rechte jedes Menschen, einschließlich der Migranten und Flüchtlinge, voll respektieren".

COMECE-Dokument enthält 30 politische Vorschläge

Die EU hatte 2020 anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Union für den Mittelmeerraum angekündigt, ihre Partnerschaft mit den zehn Ländern an den südlichen EU-Grenzen ab Anfang 2021 zu verlängern. "Die EU sollte eine Kultur der Begegnung in ihrer südlichen Nachbarschaft unterstützen und zur Förderung des Friedens durch Bildung, Dialog, Vertrauen und Respekt für die soziokulturelle und religiöse Vielfalt beitragen und gleichzeitig das Konzept der gleichberechtigten und vollen Staatsbürgerschaft fördern", erläuterte der maronitische Erzbischof von Tripoli (Libanon), Youssef Soueif, der ebenfalls an dem Treffen teilnahm.

Das COMECE-Dokument, das Kardinal Hollerich und Erzbischof Soueif an EU-Kommissar Varhelyi übergaben, enthält mehr als 30 politische Vorschläge in fünf Schwerpunktbereichen - Migration, Frieden, Religionsfreiheit, menschliche Entwicklung und integrale Ökologie.


Quelle:
KNA