Schäfer-Gümbel über den SPD-Vorsitz

"Nah dran" am Papstamt

Kann man den Posten des Vorsitzenden der Sozialdemokraten mit dem Papstamt vergleichen? Der kommissarische SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel ist jedenfalls dieser Ansicht. "Das ist nah dran", sagte er in einem Interview.

SPD-Vorsitz wie Papstamt? / © Alessandra Tarantino (dpa)
SPD-Vorsitz wie Papstamt? / © Alessandra Tarantino ( dpa )

Schäfer-Gümbel äußerte sich gegenüber der "Frankfurter Rundschau" (Montag). Der frühere Parteichef Franz Müntefering hatte einmal gesagt, der SPD-Vorsitz sei "das schönste Amt neben dem Papst".

Nach Schäfer-Gümbels Ansicht macht die Mischung aus Tradition und Wirkungsmacht und gleichzeitig dem sozialdemokratischen Versprechen auf eine bessere Zukunft das Besondere der Partei aus. Dies gelte auch, wenn die SPD momentan in einer strukturellen Schwäche sei.

Wechsel in den GIZ-Vorstand

Schäfer-Gümbel bleibt noch bis Dezember neben der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer Übergangschef der Sozialdemokraten. Der 49-Jährige wechselt zum 1. Oktober in den Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).

Auf die Frage nach den persönlichen Erinnerungen, die er aus der Politik mitnehme, nannte der scheidende hessische SPD-Landeschef viele prägende Begegnungen wie eine Reise in UN-Flüchtlingscamps im Irak, Besuche in buddhistischen Klöstern in Tibet und einen Tag auf einer Station in einem Krankenhaus. Schäfer-Gümbel ist vom römisch-katholischen zum evangelischen Glauben konvertiert.


Thorsten Schäfer-Gümbel / © Kay Nietfeld (dpa)
Thorsten Schäfer-Gümbel / © Kay Nietfeld ( dpa )
Quelle:
KNA