Trump kritisiert im Mauerstreit den Vatikan

"Der Vatikan hat die größte Mauer von allen"

Für seine Mauerpläne gegen Einwanderer steht US-Präsident Donald Trump in der Kritik. In seiner Argumentation für die Abschottung führt er nun den Vatikanstaat als Beispiel an. Der umgebe sich schließlich auch mit einer Mauer.

Schweizergarde im Vatikan / ©  Paul Haring (KNA)
Schweizergarde im Vatikan / © Paul Haring ( KNA )

"Wenn sie sagen, die Mauer sei unmoralisch, sollten sie etwas in Sachen Vatikan tun, denn der Vatikan hat die größte Mauer von allen", wandte sich Trump laut US-Medienberichten bei einer Kabinettssitzung im Weißen Haus an seine Kritiker.

Der Präsident will die US-Grenze zu Mexiko mit einer Mauer abriegeln, um sie gegen illegale Migranten aus Lateinamerika zu sichern. Dafür verlangt er bisher vergeblich vom Kongress fünf Milliarden US-Dollar im neuen Haushaltsplan.

Papst lehnt Mauer ab

Bereits Monate vor der US-Präsidentschaftswahl 2016 hatte Papst Franziskus den Plan einer Grenzmauer ablehnend kommentiert: "Jemand, der Mauern statt Brücken bauen will, ist kein Christ", so der Papst bei der "fliegenden Pressekonferenz" nach seiner Mexiko-Reise im Februar 2016. Aus dem Trump-Lager kamen dagegen immer wieder Verweise auf die Mauer des päpstlichen Kleinststaates.

Tatsächlich ist der Vatikan zu großen Teilen von einer Mauer umgeben. Der Petersplatz ist allerdings von Rom aus ohne Grenzbefestigung zu erreichen und nur durch eine weiße Linie auf dem Boden von Italien getrennt. Dabei soll der Petersplatz durch seine Architektur Offenheit vermitteln. Sein Schöpfer Gian Lorenzo Bernini (1598-1680) beschrieb die ihn begrenzenden Säulenreihen als "mütterlich ausgebreitete Arme" für Katholiken. (KNA)


Quelle:
KNA
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