Missionswerk kritisiert philippinischen Präsidenten scharf

"Duterte führt Krieg gegen die Armen"

Das katholische Missionswerk missio München hat den philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte erneut scharf kritisiert. Die Armen hätten 2016 ihre Hoffnungen auf Duterte gesetzt. Nun führe er einen erbarmungslosen Krieg gegen sie.

Rodrigo Duterte / © Aaron Favila (dpa)
Rodrigo Duterte / © Aaron Favila ( dpa )

Das sagte missio-Präsident Wolfgang Huber in München. Die Vorsitzende der katholischen Menschenrechtsorganisation "Tast Force Detainees of the Philippines" (TFDP) und Projektpartnerin von missio München, Schwester Crescencia Lucero, wird mit den Worten zitiert: "Was gerade auf den Philippinen vor den Augen der Weltöffentlichkeit geschieht, ist sinnloses Töten ohne Recht und Gesetz."

Nach Angaben der Ordensfrau fälschen philippinische Polizisten Beweise, um Hinrichtungen von Unschuldigen und Kleinkriminellen zu rechtfertigen. Sie legten den Toten eine Pistole in die Hand oder steckten ihnen Päckchen mit Drogen in die Hosentasche. Es sei "widerwärtig", wie so die Menschenrechte mit Füßen getreten würden.

Erbarmungsloser "Drogenkrieg"

Inzwischen seien Dutertes "Drogenkrieg" fast 20.000 Menschen zum Opfer gefallen, darunter Frauen und Kinder, so missio unter Berufung auf Menschenrechtsorganisationen. Wer nicht niedergeschossen werde, ende oft in Gefängnissen, die inzwischen heillos überfüllt seien.

Seit Dutertes Amtsantritt 2016 sei die Zahl der Häftlinge von 70.000 auf 188.000 gestiegen.


Wolfgang Huber, Präsident von missio München / © Christoph Mukherjee (KNA)
Wolfgang Huber, Präsident von missio München / © Christoph Mukherjee ( KNA )

Proteste gegen die Anti-Drogen-Einsätze der Sicherheitskräfte / © Richard James M. Mendoza (dpa)
Proteste gegen die Anti-Drogen-Einsätze der Sicherheitskräfte / © Richard James M. Mendoza ( dpa )
Quelle:
KNA