Katholische Arbeitnehmer distanzieren sich von Amazon

Würde, Freiheit und Mitsprache ermöglichen

"Die Verantwortlichen unserer Bewegung kann man nicht kaufen". Mit diesen Worten verwahrt sich die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im Bistum Augsburg gegen eine Vereinnahmung durch den Internethändler Amazon.

Ein streikender Amazon-Mitarbeiter, 2013 / © Uwe Zucchi (dpa)
Ein streikender Amazon-Mitarbeiter, 2013 / © Uwe Zucchi ( dpa )

Der KAB-Diözesanpräses, Erwin Helmer, veröffentlichte am Donnerstag einen offenen Brief an den Konzern. Hintergrund ist ein Schreiben Amazons an die KAB, in dem der katholische Verband als potenzieller Empfänger von Spenden des Unternehmens im Rahmen des "AmazonSmile"-Programms umworben wird.

Amazon-Kunden können dadurch bei ihren Einkäufen soziale Einrichtungen auswählen, denen Amazon dann ein halbes Prozent der Einkaufssumme überweist.

Noch nicht erhalten

Die KAB sei bekanntermaßen sehr unzufrieden mit Amazon, schrieb Helmer weiter. Gründe dafür gebe es mehrere: Amazon lehne Verhandlungen mit demokratischen Gewerkschaften ab, akzeptiere keine Tarifverträge, nehme massiv Einfluss auf Betriebsräte und behandle die Menschen in der Arbeitswelt nicht entsprechend ihrer Würde. Zudem schikanierten viele Vorgesetzte ihre Mitarbeiter und überwachten sie oft auf willkürliche Art. Warum all das so sein müsse, fragte Helmer in seinem Brief. Er appellierte an Amazon, "die Würde, die Freiheit und Mitsprache Ihrer Beschäftigten innovativ zu ermöglichen und kreativ voranzubringen".

Amazon teilte auf Nachfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit, man habe den KAB-Brief noch nicht erhalten. Sobald das Schreiben eingetroffen sei, werde man sich mit der KAB in Verbindung setzen.

 

Erwin Helmer (KNA)
Erwin Helmer / ( KNA )
Quelle:
KNA