Papst plädiert für "kooperative Globalisierung"

Ziele gemeinsam erreichen

Papst Franziskus hat eine breitere Beteiligung an der Globalisierung verlangt und eine kapitalistische Ausrichtung kritisiert. Auch die Zivilgesellschaft müsse einbezogen werden, sagte der Papst im Vatikan.

Angelus-Gebet am Dreikönigstag / © Cristian Gennari (KNA)
Angelus-Gebet am Dreikönigstag / © Cristian Gennari ( KNA )

Die Befürchtungen, die Johannes Paul II. 1991 nach dem Zusammenbruch des Ostblocks im Blick auf eine sich ausbreitende "kapitalistische Ideologie" geäußert habe, seien weithin eingetroffen.

Nötig sei eine "kooperative Globalisierung" mit allen beteiligten Akteuren, sagte Franziskus am Samstag im Vatikan vor Mitgliedern der "Global Foundation", einer Initiative für nachhaltige Entwicklung. Allein eine freie Entwicklung der Kräfte des Marktes sei "nicht der Weg".

Warnung vor Gleichgültigkeit

Es gelte nicht nur die Folgen der Globalisierung zu kontrollieren und zu beobachten, sondern den Kurs der Globalisierung selbst von Fall zu Fall zu ändern. "Niemand darf persönlich gleichgültig gegenüber den Wunden der Armen bleiben", sagte der Papst. Ziel einer "kooperativen Globalisierung" müsse sein, die Entwicklungsziele der Agenda 2030 gemeinsam mit staatlichen Institutionen, Unternehmen und Vertretern der Zivilgesellschaft zu erreichen.

Als inakzeptabel und inhuman verurteilte Franziskus ein Wirtschaftssystem, das Personen als Abfall behandle, sobald sie nicht den Wirtschaftlichkeitskriterien von Unternehmen oder Organisationen entsprächen. Diejenigen, die Flüchtlinge, missbrauchte oder versklavte Kinder und Arme für nutzlos erklärten, würden zu "seelenlosen Maschinen", die ihrerseits einmal verworfen werden könnten.


Quelle:
KNA