Bischof Hanke über politische Extreme

"Glaube verträgt keine politische Radikalisierung"

Der christliche Glaube verträgt nach Ansicht des Eichstätter Bischofs Gregor Maria Hanke "keine extreme politische Position, keine Radikalisierung". Er sei gegen rechten wie gegen linken Extremismus, sagte Hanke dem "Donaukurier" (Freitag).

Bischof Gregor Maria Hanke im Portrait / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Gregor Maria Hanke im Portrait / © Harald Oppitz ( KNA )

Politische Extreme vertrügen sich nicht mit dem christlichen Menschenbild. Mit dieser Sicht solle ein mündiger Christ in die Politik gehen, prüfen und entscheiden.

Hanke sagte, er würde als Bischof keine Hirtenbriefe schreiben wollen, "welche Partei zu wählen ist und welche nicht". Zur AfD sagte der Bischof, ihm scheine diese "auf Protest basierende Partei eine Sammelbewegung zu sein". Diese spreche nicht nur unzufriedene und enttäuschte Menschen an. Sie bewege ebenso "politisch Extreme von rechts, sich unter diesem Dach zusammenzufinden".

Den von der CSU programmatisch forcierten Begriff einer "Leitkultur" hält der Bischof für "nicht sonderlich zielführend". Er ahne zwar, was gemeint sein könnte, nämlich "Grundvoraussetzungen für Identität". Das aber "hätte man anders ausdrücken können". Kultur sei "etwas Vereinigendes", das nie fertig und stets im Fluss sei. Der Leitkultur-Begriff berge hingegen die Gefahr, ausschließend zu werden. - Hanke (62) wurde am 2. Dezember vor zehn Jahren zum Bischof von Eichstätt geweiht. Zuvor war der Benediktiner Abt von Kloster Plankstetten, das unter seiner Leitung den gesamten Betrieb ökologisch neu ausrichtete.


Quelle:
KNA