Der interreligiöse Dialog ist der katholischen Kirche ein wichtiges Anliegen. Sie versteht darunter alle positiven Beziehungen mit Personen und Gemeinschaften anderen Glaubens, um sich gegenseitig zu verstehen und einander zu bereichern. Im Dialog geben die Gläubigen Zeugnis von der Wahrheit ihres Glaubens im Respekt vor der religiösen Überzeugung des Anderen. So gehören Dialog und Verkündigung zusammen.
Der interreligiöse Dialog wird auf unterschiedlichen Ebenen vollzogen:
Der Dialog des Lebens, der das Zusammenleben der Menschen in einer offenen und nachbarschaftlichen Atmosphäre betrifft, das Teilen von Freude und Leid, von Problemen und Sorgen.
Außerdem gibt es den Dialog des Handelns, in dem Menschen unterschiedlichen Glaubens für eine umfassende Entwicklung und Befreiung zusammenarbeiten.
Darüber hinaus versteht man darunter auch den Dialog des theologischen Austauschs, in dem Spezialisten das Verständnis des jeweiligen religiösen Erbes vertiefen und sich theologisch austauschen.
Ferner spricht man auch vom Dialog der religiösen Erfahrung, in dem Menschen, die in ihrer eigenen religiösen Tradition verwurzelt sind, ihren spirituellen Reichtum teilen, z.B. ihre Erfahrungen im Gebet und in der Betrachtung, im Glauben und in der Suche nach Gott oder dem Absoluten.
26.02.2019
Katholiken wissen zu wenig über das Judentum. Einen intensiveren Austausch mit der jüdischen Gemeinschaft erhofft sich der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr – auch in theologischen Fragen. Denn viele Katholiken hätten noch falsche Vorstellungen.
"Es ist noch viel zu tun, um bekannt zu machen, wie wir heute als katholische Kirche die Beziehungen zum Judentum gestalten und wie viele Missverständnisse wir ausgeräumt haben", sagte der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für die religiösen Beziehungen, Bischof Ulrich Neymeyr, zum Judentum am Montagabend in Erfurt: "Da haben wir in der Kirche noch einen weiten Weg vor uns – auch in der Verkündigung und Katechese, denn sehr viele Katholiken haben noch völlig falsche Vorstellungen."
Freundschaftliche Beziehung zwischen Christentum und Judentum
Die Annäherung und die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Christentum und Judentum, wie sie in den vergangenen Jahrzehnten gewachsen seien, hätten lange Zeit nur Experten wahrgenommen: "Dies ändert sich nun langsam."
Neymeyr verurteilte zugleich jede Form von Antisemitismus und Antijudaismus: "Wir wollen auch alles ausräumen, wo im Christentum noch Judenfeindschaft mitschwingt". Eine der christlichen Wurzeln des Antisemitismus sei der Glaube, dass Gott den Bund mit Israel aufgekündigt und einen neuen Bund mit der Kirche geschlossen habe. "Aber das ist nicht die lehramtliche Überzeugung der katholischen Kirche", betonte der Bischof.
Auch theologische Fragen müssten diskutiert werden
Er erläuterte weiter, der göttliche Bund mit Israel bestehe weiter und "deshalb kann es auch keine Judenmissionierung aus dem Christentum heraus geben und diese ist auch nicht Ziel unseres Dialogs". Neymeyr äußerte den Wunsch nach einem noch intensiveren Austausch mit der jüdischen Gemeinschaft, der auch theologische Fragen mit einschließt. Dabei sei es wichtig, gerade auch den unterschiedlichen Ansichten Raum zu geben.
Auch Thüringens Landesrabbiner Alexander Nachama sprach von einem "beispiellosem Wandel" in den christlich-jüdischen Beziehungen: "Nur im Dialog redet man miteinander und kann Missverständnisse ausräumen. Aber solch ein Dialog ist nur auf Augenhöhe möglich und nicht, wenn man den anderen Glauben teilweise als defizitär betrachtet", sagte Nachama unter Verweis auf den Streit um die sogenannte katholische Karfreitags-Fürbitte für die Juden. Diese hatte der damalige Papst Benedikt XVI. 2008 in der lateinischen Fassung ändern lassen und damit den Vorwurf auf sich gezogen, eine Judenmission zu billigen. "Ich hoffe, dass es im Christentum künftig nicht mehr solche Gebete geben wird", unterstrich Nachama.
Der interreligiöse Dialog ist der katholischen Kirche ein wichtiges Anliegen. Sie versteht darunter alle positiven Beziehungen mit Personen und Gemeinschaften anderen Glaubens, um sich gegenseitig zu verstehen und einander zu bereichern. Im Dialog geben die Gläubigen Zeugnis von der Wahrheit ihres Glaubens im Respekt vor der religiösen Überzeugung des Anderen. So gehören Dialog und Verkündigung zusammen.
Der interreligiöse Dialog wird auf unterschiedlichen Ebenen vollzogen:
Der Dialog des Lebens, der das Zusammenleben der Menschen in einer offenen und nachbarschaftlichen Atmosphäre betrifft, das Teilen von Freude und Leid, von Problemen und Sorgen.
Außerdem gibt es den Dialog des Handelns, in dem Menschen unterschiedlichen Glaubens für eine umfassende Entwicklung und Befreiung zusammenarbeiten.
Darüber hinaus versteht man darunter auch den Dialog des theologischen Austauschs, in dem Spezialisten das Verständnis des jeweiligen religiösen Erbes vertiefen und sich theologisch austauschen.
Ferner spricht man auch vom Dialog der religiösen Erfahrung, in dem Menschen, die in ihrer eigenen religiösen Tradition verwurzelt sind, ihren spirituellen Reichtum teilen, z.B. ihre Erfahrungen im Gebet und in der Betrachtung, im Glauben und in der Suche nach Gott oder dem Absoluten.