Sydney verbietet Bau von Synagoge - aus Terrorangst

"Wir verlieren unsere Freiheit"

Nahe des weltberühmten Bondi Beaches in Sydney in Australien, wollte die ortansässige jüdische Gemeinde eine neue Synagoge errichten. Dieses Vorhaben wurde durch einen Bauverbot zunichte gemacht. Die Begründung des Verbots: Terrorgefahr.

Judentum in Australien / © Arne Dedert (dpa)
Judentum in Australien / © Arne Dedert ( dpa )

Ein Bauverbot für eine Synagoge im australischen Sydney stößt bei der jüdischen Gemeinde auf scharfe Kritik. Die mit Terrorangst begründete Entscheidung sei ein beispielloses "Einknicken" vor dem islamistischen Extremismus, sagte Rabbi Yehoram Ulman am Donnerstag australischen Medien.

Ulman sprach im Namen der jüdischen Gemeinde von Bondi, dem Stadtteil Sydneys, in der die Synagoge errichtet werden sollte. Bondi hat einen besonders hohen jüdischen Bevölkerungsanteil. Der zuständige Stadtrat des Distrikts Waverly hatte den Synagogenneubau in der Nähe des berühmten Strands von Bondi als Gefahr für die Sicherheit der Bürger abgelehnt, da eine Synagoge ein "Ziel für Terroristen" sein könnte.

"Wir verlieren unsere Freiheit"

Rabbi Ulman sieht weitreichende Konsequenzen der kommunalen Entscheidung: "Im Grunde genommen heißt das, in Wohngebieten sollten keine jüdische Organisationen mehr erlaubt werden", sagte er. Das sei ein Präzedenzfall für ganz Australien - "und wenn man es weiter

fasst: eine Belohnung für den Terrorismus".

Vic Alhadeff vom jüdischen Verband im Bundesstaat New South Wales bezeichnete das Bauverbot als Schlag gegen die Religionsfreiheit. "Das zeigt ganz einfach, wie wir unsere Freiheiten verlieren. Jene, die uns Angst machen wollen, gewinnen."


Quelle:
KNA