AfD zieht in den NRW-Landtag ein

Zentralratspräsident Schuster warnt vor Gleichmut

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, warnt nach der NRW-Landtagswahl davor, die politischen Erfolge der AfD aus dem Blick zu verlieren. Die AfD erreichte 7,4 Prozent der Stimmen.

Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland / © Horst Ossinger (dpa)
Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland / © Horst Ossinger ( dpa )

Erneut sei es der AfD gelungen, in ein Landesparlament einzuziehen. "Es hatte am Sonntag fast den Anschein, als würden die übrigen Parteien und viele Medien dies mit Gleichmut nur noch zur Kenntnis nehmen", erklärte Schuster am Montag in Berlin: "Wir dürfen uns jedoch an diese Wahlergebnisse nicht gewöhnen." Die AfD sei eine Partei der Spaltung, die auf Ausgrenzung und Abwertung von Minderheiten ziele.

"Sie vergiftet das politische Klima in unserem Land", sagte Schuster. Die demokratischen Parteien seien gefordert, um jene AfD-Anhänger zu kämpfen, die diese Partei nur aus Protest oder Frust über die bestehenden Verhältnisse wählen. "Es gilt, unsere demokratischen Werte wie Respekt, Toleranz und Solidarität zu verteidigen und mit Leben zu erfüllen", sagte der oberste Repräsentant der Juden in Deutschland.

Die AfD hatte am Sonntag in NRW 7,4 Prozent der Stimmen erreicht. Sie zieht mit 16 Abgeordneten erstmals in den Düsseldorfer Landtag ein.


Quelle:
epd