Ditib sieht starken Anstieg von Moscheeübergriffen

Alarmierende Zunahme

Einen starken Anstieg von Übergriffen auf Moscheen in Deutschland beklagt der Islam-Verband Ditib. Mit 99 Übergriffen hätten die islamfeindlichen Aktionen im Jahr 2015 ihren bisherigen Höhepunkt erreicht, teilte die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion am Mittwoch in Köln mit.

Protest gegen den Bau einer Moschee / © Oliver Berg (dpa)
Protest gegen den Bau einer Moschee / © Oliver Berg ( dpa )

"Die Zunahme von Gewalttaten ist dabei besonders alarmierend. Dazu gehören Vorfälle wie körperliche Gewalt, Angriffe mit Schusswaffen und Brandanschläge", erklärte die Ditib-Akademie unter Berufung auf eine eigene Analyse für die Jahre 2014 und 2015. Der Anstieg sei parallel zu den rechtspopulistisch dominierten Demonstrationen, etwa von Pegida, und zur Flüchtlingsdebatte ab Sommer 2015 verlaufen.

Die Ditib-Antirassismus- und Antidiskriminierungsstelle erfasst nach eigenen Angaben seit Ende 2013 systematisch Moscheeübergriffe. Dies sei nötig, da es bisher keine einheitliche und flächendeckende Erfassung gebe, kritisierte der Verband. Dabei sei von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. "Viele Übergriffe wie beispielsweise Drohbriefe oder Schmierereien werden noch immer nicht zur Anzeige gebracht."


Quelle:
KNA