Es fehle an speziell auf Migranten ausgerichteten Fachinformationen, sagte Studienleiterin Andrea Kronenthaler am Mittwoch in Tübingen. So wüssten viele Migranten nicht, welche Fördermöglichkeiten es gebe und wie sie sich an Beratungsstellen wenden könnten. Darunter litten die Pflegebedürftigen und die sie pflegenden Familienangehörigen.
Zugleich fragten die Wissenschaftler nach besonderen Wünschen und Bedürfnissen ausländischer Pflegebedürftiger. Dabei sprach sich die Mehrheit der befragten türkischstämmigen Personen für eine nach Geschlechtern getrennte Versorgung in der häuslichen Pflege aus.
Viele erhofften sich von Pflegekräften auch Hilfen bei der im Islam vorgeschriebenen religiösen Waschung vor dem Gebet oder beim Kochen nach islamischen Vorschriften. Pflegekräfte und Mediziner wiederum gaben an, zu wenig über kulturspezifische Bedürfnisse in der Pflege zu wissen. Daher schlagen die Tübinger Experten vor, Pflegepersonal hier besser zu schulen.