Kirchen warnen vor Zusammenarbeit mit umstrittener Neureligion

"Shinchonji"

Auf eine Aktion der umstrittenen Neureligion "Shinchonji" haben evangelische und katholische Weltanschauungsbeauftragte aufmerksam gemacht. Zurzeit lade man breit gestreut Kirchen und Freikirchen zu einer digitalen Aktion ein.

Menschen mit Kerzen / © EvGavrilov (shutterstock)

Die Veranstaltung mit dem Titel "Eins im Gebet und im Bitten gegen Covid-19" soll am 3. Dezember stattfinden. Die Einladung kommt von einer Organisation "Heavently Culture World Peace Restoration of Light" (HWPL), so der Frankfurter evangelische Beauftragte, Pfarrer Oliver Koch. In dem Begleitschreiben und dem Flyer zu der Aktion werde nicht deutlich, dass es sich bei HWPL um eine Organisation der Shinchonji handele. Der Gründer dieser koreanischen Neureligion und selbsternannte "Pastor der Endzeit", Man-Hee Lee, befinde sich in Südkorea wegen schwerer Vorwürfe in Haft.

Fragwürdige Ziele

Shinchonji habe in der Vergangenheit Kontexte wie Frieden, Jugend oder Bibelkurse genutzt, um sich selbst darzustellen, so Koch weiter. Da Glaubensgemeinschaften in der Regel nichts über die Herkunft der jeweils einladenden Tarnorganisation wüssten, bestehe die Gefahr der Instrumentalisierung. So werde im Begleitschreiben zur aktuellen Aktion dazu aufgefordert, per Videokonferenz in "repräsentativer Gebetskleidung" ein "Gebet vorzutragen".

"Für die evangelische Kirche raten wir von einer irgendwie gearteten Zusammenarbeit mit Shinchonji oder ihren Tarn- und Unterorganisationen dringend ab", betonte Koch, der an Zentrum Ökumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sowie der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck in Frankfurt am Main tätig ist. Für die Konferenz katholischer Weltanschauungsbeauftragter erklärte deren Sprecher Matthias Neff (Bistum Trier), sie schließe sich dieser Empfehlung an und rate in gleicher Weise von jeder Zusammenarbeit mit Shinchonji ab.

 


Quelle:
KNA