Die Katholische Studierende Jugend (KSJ) schreibt das Wort "Gott" künftig mit Genderstern. "Gott* ist keinem Geschlecht oder anderen menschlichen Kategorien zuzuordnen", erklärt der kirchliche Jugendverband in einem Positionspapier zu seiner nun gestarteten "Gott*Kampagne". Mit dem Sternchen wolle die KSJ Gott aus der geschlechtlichen Ebene heben. "Wir als KSJ fordern ein neues Gottes*bild, das mit den Vorstellungen vom alten, weißen, strafenden Mann aufräumt und Platz schafft für eine Gottes*vielfalt."
Herkömmliche Sprachbilder sollten auch die Verantwortlichen des Reformdialogs der katholischen Kirche in Deutschland, des Synodalen Wegs, überdenken, so der Verband. Die Reformdebatte sollte moderne Gottesvorstellungen berücksichtigen. Im Rahmen der Kampagne bietet die KSJ kostenlose Postkarten mit dem Wort "Gott*" und mehreren Sprüchen an. "Wir fordern die Öffnung aller Weiheämtern für Frauen", steht zum Beispiel auf einer Karte.
Nach intensivem Ringen hatten die deutschen Bischöfe im Frühjahr 2019 einen verbindlichen Synodalen Weg beschlossen. Dabei soll es vor allem um die Themen Macht, Sexualmoral, Lebensform der Priester und die Rolle von Frauen in der Kirche gehen. (kna/11.09.2020)
15.09.2020
Wer Gott suchen und finden will, der soll in Zukunft von "Gott*" sprechen, so die Katholische Studierende Jugend. Das Sternchen stehe für eine Vielfalt. Die Theologin Margit Eckholt hält das aus dogmatischen Gründen für überflüssig.
Die Osnabrücker katholische Theologin Margit Eckholt hat das Vorhaben der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ) kritisiert, den Namen "Gott*" künftig mit einem Genderstern zu schreiben. "Aus dogmatisch-theologischer Hinsicht ist es von Bedeutung, dass wir an dem Wort 'Gott' festhalten", sagte die Dogmatikerin der Internetseite katholisch.de.
Es sei zwar richtig, dass in künstlerischen Darstellungen Bilder von Gott als altem, weißen Mann zu finden seien. Ein solches Bild sei aus heutiger Sicht allerdings nicht mehr stimmig und werde in gegenwärtigen Interpretationen der biblischen Texte sowie Predigten nicht mehr vermittelt.
KSJ: Genderstern gegen Vorurteile
Die KSJ hatte am Freitag bekanntgegeben, sich mit der Kampagne für ein anderes Gottesbild starkmachen zu wollen, "weg von dem strafenden, alten, weißen Mann mit Bart hin zu einer Gottes*vielfalt".
Der Auftrag, Gott in allen Dingen zu suchen und zu finden, verlange, "Gott* vorurteilsfrei wahrzunehmen, schließlich ist Gott* keinem Geschlecht oder anderen menschlichen Kategorien zuzuordnen", so der Verband. Mit dem Genderstern wolle man Gott aus der geschlechtlichen Ebene herausheben.
Eckholt sagte dazu, weil Gott immer größer sei als alles, was der Mensch von ihm sagen könne, "macht dieses Wort immer schon eine Vielfalt unserer Rede und der bildlichen Ausdrucksgestalten möglich". Der Begriff "Gott" müsse immer in die jeweilige Zeit übersetzt werden. Dass es heute "zum Glück" andere Formen gebe, von Gott zu reden, etwa als Vater und Mutter zugleich, habe mit dieser Weite zu tun, für die das Wort "Gott" stehe.
Die Katholische Studierende Jugend (KSJ) schreibt das Wort "Gott" künftig mit Genderstern. "Gott* ist keinem Geschlecht oder anderen menschlichen Kategorien zuzuordnen", erklärt der kirchliche Jugendverband in einem Positionspapier zu seiner nun gestarteten "Gott*Kampagne". Mit dem Sternchen wolle die KSJ Gott aus der geschlechtlichen Ebene heben. "Wir als KSJ fordern ein neues Gottes*bild, das mit den Vorstellungen vom alten, weißen, strafenden Mann aufräumt und Platz schafft für eine Gottes*vielfalt."
Herkömmliche Sprachbilder sollten auch die Verantwortlichen des Reformdialogs der katholischen Kirche in Deutschland, des Synodalen Wegs, überdenken, so der Verband. Die Reformdebatte sollte moderne Gottesvorstellungen berücksichtigen. Im Rahmen der Kampagne bietet die KSJ kostenlose Postkarten mit dem Wort "Gott*" und mehreren Sprüchen an. "Wir fordern die Öffnung aller Weiheämtern für Frauen", steht zum Beispiel auf einer Karte.
Nach intensivem Ringen hatten die deutschen Bischöfe im Frühjahr 2019 einen verbindlichen Synodalen Weg beschlossen. Dabei soll es vor allem um die Themen Macht, Sexualmoral, Lebensform der Priester und die Rolle von Frauen in der Kirche gehen. (kna/11.09.2020)