Grabtuch-Kapelle in Turin nach zwei Jahrzehnten wiedereröffnet

Brandschäden behoben

Mehr als zwanzig Jahre lang ist die Kapelle des Turiner Grabtuchs aufwendig restauriert worden. Ab Donnerstag ist sie wieder für Besucher zugänglich. 

Stilles Gebet am Turiner Grabtuch
Stilles Gebet am Turiner Grabtuch

Der an den Turiner Dom angrenzende Barockbau von Guarino Guarini (1624-1683) diente seit 1694 der Aufbewahrung des Leintuchs, das ein Abbild eines Gekreuzigten trägt und mit dem Begräbnis Jesu in Verbindung gebracht wird. In der Nacht vom 11. auf den 12. April 1997 zerstörte ein Brand die Kapelle weitgehend. Das Grabtuch befand sich seither in einem mit Edelgas befüllten Schutzbehälter in einer Seitenkapelle des Doms.

Anlässlich der Wiedereröffnung der Guarini-Kapelle zeigt das Museo della Sindone von Donnerstag bis Sonntag einige Originale erster fotografischer Aufnahmen des Grabtuchs von Secondo Pia. Die empfindlichen Fotoplatten aus dem Jahr 1898 lieferten die Entdeckung, dass das Negativ der Spuren auf dem Tuch ein plastisch wirkendes Bild eines Menschen zeigt.

Grabtuch weiter interessant für Forscher

Der Ursprung des Grabtuchs und seine Echtheit als Reliquie sind Gegenstand anhaltender Forschungen und widerstreitender Interpretationen. Aus konservatorischen Gründen wird das 4,27 mal 1,11 Meter große Leinen nur selten im Original gezeigt. Die nächste öffentliche Ausstellung ist für das Heilige Jahr 2025 geplant.

Am Freitag und Samstag findet in Turin ein nichtöffentlicher Fachkongress zum Grabtuch und der Guarini-Kapelle statt.


Quelle:
KNA