Der Deutsche Orden, auch Deutschherrenorden oder Deutschritterorden genannt, ist eine Gemeinschaft päpstlichen Rechts mit mehr als 800-jähriger Geschichte. Er wurde während der Kreuzzüge 1190 zunächst zur Krankenpflege gegründet. Im Mittelalter war er als Ritterorden eine bedeutende Macht im Norden und Osten Europas. 1230 gründete er auf dem Gebiet des späteren West- und Ostpreußen sowie dem heutigen Estland und Lettland einen eigenen Ordensstaat, der bis 1561 Bestand hatte. Das Ordensgewand zeigt ein schwarzes Kreuz auf weißem Grund.
1929 wurde der Ritterbrüder-Zweig aufgelöst und von Papst Pius XI. in einen rein geistlichen Orden der "Brüder des deutschen Hauses Sankt Mariens in Jerusalem" umgewandelt. Ihm gehören auch Ordensschwestern und sogenannte Familiaren an, die keine Ordensgelübde ablegen. Die Gemeinschaft ist heute in sechs Ländern vertreten; sie ist Trägerin zahlreicher sozial-karitativer Einrichtungen.
Die Ordenszentrale befindet sich seit 1809 in Wien. An ihrer Spitze steht der Hochmeister, seit Mittwoch der Saarländer Frank Bayard (46). Ein Deutschordensmuseum befindet sich im Schloss im baden-württembergischen Bad Mergentheim. (kna, 23.08.2018)
23.08.2018
Der Deutsche Orden hat einen neuen Hochmeister. In Wien wählte das Generalkapitel den Saarländer Frank Bayard zum Nachfolger von Bruno Platter. Bayard ist der 66. Hochmeister des Deutschen Ordens.
Frank Bayard (46), bislang Generalökonom, ist neuer Hochmeister des Deutschen Ordens. Das in Wien tagende Generalkapitel wählte den gebürtigen Saarländer zum Nachfolger von Bruno Platter (74), der nach drei Amtsperioden und 18 Jahren als Hochmeister und Generalabt nicht mehr zur Verfügung stand, wie der Orden am Donnerstag mitteilte.
Bayard legte nach Annahme der Wahl bei der feierlichen Amtseinführung am Mittwochabend das Glaubensbekenntnis und den Treueeid ab und ist somit rechtmäßig 66. Hochmeister des Deutschen Ordens.
Zur Person Frank Bayard
Bayard wurde am 11. Oktober 1971 in Püttlingen im Saarland geboren. Er absolvierte eine Bankausbildung, bevor er 2000 in den Deutschen Orden eintrat. 2004 legte er die Ewigen Gelübde ab; 2006 wurde er in München zum Priester geweiht. Von 2001 bis 2008 studierte er Theologie, Geschichte und Gesundheitsmanagement in Innsbruck und Wien. Seit Mai 2008 war er Generalökonom des Ordens.
300 Ordensleute und etwa 700 Laienmitglieder
Der Deutsche Orden ist heute in Österreich, Deutschland, Italien, Slowenien, Tschechien und der Slowakei vertreten und widmet sich neben der Seelsorge vor allem auch der Sorge um Kranke, Behinderte und Senioren. Aktuell gehören der Gemeinschaft rund 100 Ordenspriester, 200 Ordensschwestern und etwa 700 "Familiaren" an – Laienmitglieder, die sich den Ordensidealen durch ein Versprechen gegenüber dem Hochmeister verpflichten. Das Ordensgewand zeigt ein schwarzes Kreuz auf weißem Grund.
Das noch bis Freitag tagende Generalkapitel, zu dem sich Delegierte der Brüder, Schwestern und Familiaren alle sechs Jahre versammeln, befasst sich auch mit der turnusmäßige Überprüfung der Ordenssatzungen und den Rechenschaftsberichten der Amtsträger.
Generell wird auch das gegenwärtige Wirken und die Zukunft des Ordens beraten.
Der Deutsche Orden ist kein Ritterorden (mehr)
Der Deutsche Orden entstand 1189/90 während des Dritten Kreuzzugs vor Akkon im Heiligen Land. Während der Belagerung der Hafenstadt durch christliche Truppen gründeten Bürger aus Lübeck und Bremen ein Zeltspital zur Pflege von an Seuchen erkrankten Kreuzfahrern und Pilgern. Die daraus entstehende karitative Hospitalbruderschaft wurde 1191 von Papst Clemens III. anerkannt.
1198 erhielt der Orden zum Schutz der Heiligen Stätten und der Pilger zusätzlich eine militärische Ausrichtung. Zur Versorgung der Pilger, Kranken und Bedürftigen trat als zweites prägendes Element der Kampf für den Glauben. Eine eigene Ordensregel bildete sich im Lauf der Zeit aus Teilen der Johanniter- sowie der Templerregel.
Seit 1929 ist der Deutsche Orden kein Ritterorden mehr. Seit 1809 ist der Sitz des Hochmeisters und damit das Zentrum des Deutschen Ordens in der Singerstraße in der Wiener Innenstadt. Damit gehört der «Ordo Teutonico» zu den wenigen kirchlichen Institutionen, deren Generaloberer seine Residenz nicht in Rom hat.
Der Deutsche Orden, auch Deutschherrenorden oder Deutschritterorden genannt, ist eine Gemeinschaft päpstlichen Rechts mit mehr als 800-jähriger Geschichte. Er wurde während der Kreuzzüge 1190 zunächst zur Krankenpflege gegründet. Im Mittelalter war er als Ritterorden eine bedeutende Macht im Norden und Osten Europas. 1230 gründete er auf dem Gebiet des späteren West- und Ostpreußen sowie dem heutigen Estland und Lettland einen eigenen Ordensstaat, der bis 1561 Bestand hatte. Das Ordensgewand zeigt ein schwarzes Kreuz auf weißem Grund.
1929 wurde der Ritterbrüder-Zweig aufgelöst und von Papst Pius XI. in einen rein geistlichen Orden der "Brüder des deutschen Hauses Sankt Mariens in Jerusalem" umgewandelt. Ihm gehören auch Ordensschwestern und sogenannte Familiaren an, die keine Ordensgelübde ablegen. Die Gemeinschaft ist heute in sechs Ländern vertreten; sie ist Trägerin zahlreicher sozial-karitativer Einrichtungen.
Die Ordenszentrale befindet sich seit 1809 in Wien. An ihrer Spitze steht der Hochmeister, seit Mittwoch der Saarländer Frank Bayard (46). Ein Deutschordensmuseum befindet sich im Schloss im baden-württembergischen Bad Mergentheim. (kna, 23.08.2018)