Arnold-Janssen-Reisemobilwallfahrt beginnt

Katholische Karawane in Goch

Eine Prozession in Goch am Niederrein ist nichts Außergewöhnliches. Wenn die Pilger aber ausschließlich in Reisemobilen und Wohnwagen unterwegs sind, dann ist das die Arnold-Janssen-Reisemobilwallfahrt.

Wallfahrt im Reisemobil (Symbolbild) / © Marius Becker (dpa)
Wallfahrt im Reisemobil (Symbolbild) / © Marius Becker ( dpa )

domradio.de: Goch ist die Arnold-Janssen-Stadt, Arnold Jansen hat den Orden der Steyler Missionare gegründet, 2003 wurde er heiliggesprochen, warum gibt es jetzt eine Wallfahrt speziell für Wohnmobile, Caravans & Co?

Pater Hans Peters (Steyler Missionar und Wallfahrtsseelsorger von Goch am Niederrhein): Das hat mit der örtlichen Gegebenheit zu tun. Goch ist ja erst mal die Geburtsstadt des Heiligen Arnold Janssen, von daher gab es immer schon Pilgerreisen nach Goch, auch wenn es noch kein offizieller Wallfahrtsort war. 2005, zwei Jahre nach der Heiligsprechung, hat der damalige Münsteraner Bischof Lettmann Goch zum Wallfahrtsort erklärt und in der damaligen Zeit haben Leute der Stadt und der Kirchengemeinde sich zusammengetan und überlegt, wie man eine besondere Arnold-Janssen-Wallfahrt gestalten könnte. Und dann kam dazu, dass die Arnold-Janssen-Kirche nur 100 Meter von einem der schönsten Reisemobilstellplätze am Niederrhein entfernt ist. Ja, und da kam die Idee auf, ob man das nicht irgendwie verbinden kann. Und das waren Gründe, wodurch dann die Arnold-Janssen-Reisemobilwallfahrt vor zehn Jahren entstanden ist.

domradio.de: Ist Arnold Janssen dann damals auch schon mit einer Art Reisemobil durch die Gegend gefahren?  

Pater Peters: (lacht) Sicherlich nicht, nein, das gab es ja damals noch gar nicht. Damals gab es die Kutsche. Er fing aber an. viel mit der Eisenbahn zu fahren. Allerdings hatte sein Vater ein Fuhrunternehmen. Der war immer zwischen Goch und Nimwegen unterwegs und auch an niederrheinischen Städten.

domradio.de: Wie muss ich mir diese Wohnmobilwallfahrt jetzt vorstellen?

Pater Peters: Heute Abend stehen die erst einmal auf dem Reisemobilstellplatz, haben da alle ihren Platz gefunden. Und die werden sich in den Tagen auch nicht bewegen. Das Programm sieht so aus, dass wir morgens immer um 8 Uhr mit dem Morgengebet beginnen. Und da es diese Wallfahrt jetzt seit zehn Jahre gibt, wollen wir die Stationen des Lebens von Arnold Janssen dieses Mal ganz bewusst zum Thema machen  - das Geburtshaus, da wo er getauft wurde, wo er studiert hat, wo die Steyler Missionare hier angefangen haben…

domradio.de: Und was sind das für Leute, die bei der Wallfahrt mitmachen?

Pater Peters: Pilger, die einerseits aus einem religiösen Interesse kommen, andererseits aber auch das Touristische gerne mitmachen: Konzerte, geselliges Miteinander und Spiritualität. Übermorgen werden wir dann auch die Arnold-Janssen-Tour durch die Stadt anbieten, die immer auch mit Gebetselementen verbunden ist.

domradio.de: Am Sonntag werden Sie die Wohnmobile segnen, das ist eine Art Höhepunkt vor außergewöhnlicher Kulisse?

Pater Peters: Ja, der Höhepunkt ist die Eucharistiefeier an und auf der Niers. In der Niers ist so ein schönes Ponton, da steht der Altar. Wir feiern dort den Gottesdienst. Die Leute sitzen dann terrassenförmig am Ufer. Dann ist das so, als wäre Jesus im Boot und die Leute sitzen am Ufer und das Wort Gottes wird verkündet und wir feiern die heiligen Geheimnisse.

Das Gespräch führte Uta Vorbrodt.


Quelle:
DR