Australische Bischöfe begrüßen Aufnahme von Syrienflüchtlingen

Kehrtwende in Australien

Die katholischen Bischöfe Australiens haben die Regierungsankündigung begrüßt, 12.000 Flüchtlinge aufzunehmen. "Das ist eine großzügige Reaktion auf das Leid und zeigt das Mitgefühl der Australier", erklärte Sozialbischof Vincent Long.

Flüchtlingskinder auf der Insel Nauru / © Refugee Action Coalition Sydney (dpa)
Flüchtlingskinder auf der Insel Nauru / © Refugee Action Coalition Sydney ( dpa )

Premierminister Tony Abbott hatte am Mittwoch bekanntgegeben, 12.000 Betroffene zusätzlich zu jenen 13.750 Flüchtlingen aus aller Welt aufzunehmen, denen Australien jährlich die Einreise gestattet.

Darüber hinaus kündigte Abbott humanitäre Hilfe in Höhe von umgerechnet knapp 28 Millionen Euro für 240.000 syrische und irakische Flüchtlinge in Lagern in den Nachbarländern von Syrien und dem Irak an. Ferner will Australien die Einsätze der Luftwaffe bei den Bombenangriffen auf Stellungen der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) im Irak ausweiten.

Mit der Entscheidung zur Aufnahme von zusätzlichen Syrienflüchtlingen vollzog Abbott eine politische Kehrtwende. Noch am Montag hatte der Premierminister eine Erhöhung der Obergrenze von 13.750 Plätzen für Flüchtlinge kategorisch ausgeschlossen. Stattdessen wollte Abbott zugunsten der Syrienflüchtlinge die Aufnahme von Migranten aus anderen Ländern reduzieren.

Viele Flüchtlinge sitzen auf Pazifikinseln fest

Ein ökumenisches Flüchtlingskomitee der australischen Kirchen forderte Premierminister Abbott auf, jetzt auch die Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak, die in australischen Flüchtlingslagern auf Nauru und in Papua Neuguinea festsitzen, in Australien aufzunehmen. "Die Regierung hat jetzt anerkannt, dass die Menschen aus diesen Ländern keine andere Wahl haben, als um ihr Leben zu rennen. Also gibt es keine Grundlage, jene nicht anzuerkennen, die es schon hierher geschafft haben", hieß es in einer Stellungnahme des Komitees.

Australien interniert Bootsflüchtlinge in Lagern auf der Pazifikinsel Nauru und in Papua Neuguinea. Viele dieser Bootsflüchtlinge stammen aus den Krisenregionen des Nahen Ostens.


Quelle:
KNA