Würzburgs Weihbischof Boom zur Seenotrettung

Evangelium verlangt Hafenöffnung

Der katholische Würzburger Weihbischof Ulrich Boom hat sich für die Rettung von Flüchtlingen aus Seenot stark gemacht. Dem Evangelium könne man nicht folgen, wenn man "davor Angst" habe.

Gerettete Flüchtlinge / © Filip Singer (dpa)
Gerettete Flüchtlinge / © Filip Singer ( dpa )

"Wo wir keinen Hafen öffnen für Menschen in Not und kein Land geben über Grenzen hinweg, sind wir nicht in der Spur des Evangeliums", sagte Boom am Montagabend laut Bischöflicher Pressestelle bei der Kiliani-Wallfahrtswoche. An dem Gottesdienst nahmen 1.200 Menschen teil, darunter der frühere bayerische Justizminister Winfried Bausback (CSU) sowie die Landtagsabgeordneten Manfred Ländner (CSU) und Kerstin Celina (Bündnis90/Grüne) sowie viele Kommunalpolitiker.

Ungleichheit und Missverhältnisse bewältigen

"Angst war und ist immer ein schlechter Ratgeber", sagte Boom. Papst Franziskus habe in seinem Brief zum "synodalen Weg" dazu aufgerufen, Ungleichheit und Missverhältnisse zu bewältigen. "Wir werden nicht in der Lage sein, irgendetwas Gutes zu tun, was dem Evangelium entspricht, wenn wir davor Angst haben", betonte der Weihbischof.

Zukunft sei immer neu und im Letzten ungewohnt und fremd. "Wir mögen uns auf unsere Frankenapostel und christlichen Traditionen berufen, hoch und heilig über sie predigen. Wo wir nicht den Geist des Evangeliums und seiner Zeugen annehmen, sind wir aus der Spur."

Bereits am Sonntag hatte auch Würzburgs Bischof Franz Jung den Einsatz von Seenotrettern im Mittelmeer gewürdigt. Sie agierten oft unter Lebensgefahr, sagte er zum Auftakt der Wallfahrtswoche. Daher gelte es, sie "nicht zu diffamieren", sondern ihr Engagement anzuerkennen.


Ulrich Boom (r.), Weihbischof in Würzburg / © Harald Oppitz (KNA)
Ulrich Boom (r.), Weihbischof in Würzburg / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA